Dormagen Neues Konzept für Tannenbusch kommt

Dormagen · Nach dem Sondierungsgespräch wird die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald nun einen genauen Plan erstellen, wie der Tier- und Geopark Tannenbusch in Zukunft geführt werden könnte. Die Stadt will bei der Aufstellung helfen.

Das erste Sondierungstreffen am Donnerstagabend über die Zukunft des bei Jung und Alt beliebten Tierparks Tannenbusch war erfolgreich, alle Beteiligten rühmten die positive Atmosphäre des konstruktiven Gesprächs. Zwar wurden noch keine konkreten Handlungen vereinbart, wohl aber wichtige Themen besprochen: "Wir haben einige Eckpfeiler abgesteckt, nun werden wir in den nächsten Wochen ein Konzept erarbeiten, wie der Tannenbusch weiterentwickelt werden könnte", sagt Marc Pellekoorne, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Dormagen. Denn es geht auch um die Möglichkeit eines Trägerwechsel von der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD), die den Tannenbusch betreibt, zur SDW, der die Tiere gehören (die NGZ berichtete).

Klar sei, so betont Kämmerer Kai Uffelmann, der mit Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann an dem Gespräch teilnahm und auch für die SVGD-Vertreter spricht, dass der Tannenbusch nicht unter einer Umstellung der Organisation leiden dürfe: "Die nachhaltige Konzeption muss mindestens die Qualitätsstandards von heute erfüllen, sie am besten noch übertreffen." Dabei gelte es, keinen Schnellschuss, sondern ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten, das nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial funktioniere. "Der Trägerwechsel ist kein Thema zum Ausprobieren", meint Uffelmann. Denn neben der Nutzung als Naherholungsgebiet für Dormagener und Besucher aus anderen Städten hängen am Tannenbusch auch Mitarbeiter und ihre Zukunft. "Da brauchen wir für alle Beteiligten Sicherheit", erklärt er.

Wie weit die Zusammenarbeit von Stadt, SVGD und SDW geht, ist noch nicht festgelegt. Ausgeschlossen wurde nichts: weder ein Trägerwechsel, noch eine "nur" verstärkte Zusammenarbeit mit besserer Einbindung der Schutzgemeinschafts-Experten. "Da kommt es auf das Konzept und die Machbarkeit an", erklärt Uffelmann, der die "vielen kreativen Ideen" der Ehrenamtler der SDW lobt.

"Den Tierpark ehrenamtlich zu führen, ist sicher nicht zu leisten", erklärt Pellekoorne. Besuche in Tierparks vergleichbarer Struktur und Größe haben ihn darin bestärkt, dass mit Spenden- und Sponsoren-Hilfe zwar einiges auf die Beine zu stellen ist, sie aber nicht die einzige Einnahmequelle sein dürfen: "Einen Eintritt würde es aber nicht geben, da wir sonst als Verein unsere Gemeinnützigkeit verlieren", sagt Pellekoorne. Nachdem die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald die einzelnen Kostenaufstellungen mit Erläuterungen erhalten hatte, wurden bereits einige Szenarien für die Übernahme der Trägerschaft des rund 450 000 Euro pro Jahr kostenden Tannenbusch-Betriebes überlegt. Auch wenn die Stadt den Unterhalt des beliebten Tier- und Geoparks mit 66 Prozent fördern würde, würden noch rund 150 000 Euro an Eigenbeitrag fehlen. Bei diesen Berechnungen möchte die Stadt dem Verein zur Seite stehen, wie Uffelmann erklärt: "Da helfen wir gern."

Bis das Konzept der Schutzgemeinschaft steht, wird es noch ein paar Treffen in gleicher Runde geben, davon ist der Kämmerer überzeugt: "Wir werden uns weiter gut austauschen, um den Menschen, die im Tannenbusch arbeiten und ihn besuchen gerecht zu werden."

(NGZ)
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