Dormagen Neun Parteien bewerben sich bei Kommunalwahl

Dormagen · Gestern lief die Frist ab, bis zu der Parteien und Einzelbewerber sich für Rats- und Bürgermeisterwahl anmelden mussten.

 Wahlamtsleiter Michael Feiser hat gestern bis 18 Uhr noch gewartet, ob es weitere Bewerbungen für die Kommunalwahl im Mai gibt.

Wahlamtsleiter Michael Feiser hat gestern bis 18 Uhr noch gewartet, ob es weitere Bewerbungen für die Kommunalwahl im Mai gibt.

Foto: stadt dormagen

Vor fünf Jahren bewarben sich neun Parteien bei der Kommunalwahl um die Wählergunst. Am 25. Mai dieses Jahres sind es ebenso viele. Als Michael Feiser, Leiter des städtischen Wahlbüros, gestern mit Fristablauf punkt 18 Uhr den Laden dicht machte, waren es acht Parteien, ein Einzelbewerber sowie vier Bürgermeisterkandidaten, die fristgerecht ihre Bewerbungen zur Teilnahme an der Wahl abgegeben haben. Ob sie damit auch am 25. Mai dabei sein werden, das entscheidet sich erst am kommenden Mittwoch, wenn der städtische Wahlausschuss über die Zulässigkeit beschließt. Bis dahin werden im Rathaus alle Unterlagen geprüft. Dies geschieht unter Aufsicht von Dezernentin Tanja Gaspers. Sie hat die Rolle der Wahlleiterin inne, weil Rathaus-Chef Peter-Olaf Hoffmann selbst für das Amt des Bürgermeisters kandidiert, und dessen Stellvertreter Kai Uffelmann dieses in Ochtrup tut.

Die ganz großen Überraschungen gab es gestern bei Meldeschluss nicht. Erwartungsgemäß sind die großen Parteien dabei: CDU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und das Zentrum. Hinzu kommen erstmals die Piraten sowie die Alternative für Deutschland (AfD), Linke und Ein Herz für Dormagen. Das Parteien-Spektrum wird von einem einzelnen Bewerber ergänzt: Peter Ellrich tritt in Delrath als Einzelbewerber für "Liebenswertes Delrath" an. Dabei handelt es sich um den Bruder des SPD-Ratskandidaten Karl-Josef Ellrich, der für die SPD ebenfalls in Delrath kandidiert. Auf dem Wahlzettel wird eine Wählergemeinschaft fehlen: die BfD, die 2004 erstmals bei der Kommunalwahl antrat und vor fünf Jahren mit 6,5 Prozent der Stimmen die viertstärkste Partei war — noch vor Grünen und Zentrum. In den vergangenen Wochen hatte sich der Verzicht der Bürger für Dormagen bereits abgezeichnet. Fraktionsvorsitzender Dr. Dietrich Krueger zeigte sich politikmüde. Mit Hartmut Aschenbruck hatte er vor nicht langer Zeit einen der beiden Mitstreiter ans Zentrum verloren — insgesamt eine schwierige Situation für die BfD. Nicht alle Parteien sind in allen 23 Wahlkreisen zu wählen. So haben die Linken lediglich neun Wahlkreise mit Kandidaten besetzt und die AfD 13.

Für das Amt des Bürgermeisters bewerben sich Amtsinhaber Peter-Olaf Hoffmann (CDU), Erik Lierenfeld (SPD), Karlheinz Meyer (FDP) und Hans-Joachim Woitzik (Zentrum. 2009 waren es noch sieben Bewerber gewesen.

Rathaus-Chef Peter-Olaf Hoffman bewertete die Kandidatur von acht Parteien und Gruppierungen als Zeugnis einer "lebendigen Demokratie". Für die Verwaltung sei es aber durchaus beschwerlich, je mehr Gruppierungen im Stadtrat sitzen. "Auch für die großen Parteien kann es ein Problem sein, arbeitsfähige Mehrheiten zu organisieren." Hoffmann bewertete es positiv, "keine eindeutig radikalen Bewerber" in dem Tableau zu sehen."

Nach gestrigem Stand wären 50 500 Dormagener ab 16 Jahren bei der Kommunalwahl stimmberechtigt. Bei der Europawahl (Wahlalter: ab 18 Jahren) wären es rund 47 500. Um ein Ratsmandat zu erringen sind — je nach Wahlbeteiligung — zwischen 550 und 650 Stimmen notwendig (2009: 612 Stimmen).

(NGZ)
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