Dormagen Nievenheim wird Drehort für Thriller

Dormagen · Die VR-Bank in Nievenheim wurde am Samstag zur Kulisse für den Kinofilm "Von Zeit zu Zeit". Inszeniert wurde in den Räumen an der Saint-André-Straße ein brutaler Banküberfall. Der Film kommt vielleicht nächstes Jahr schon ins Kino.

Blitzschnell stürmen drei maskierte Männer bewaffnet in die Nievenheimer VR-Bank, bedrohen Mitarbeiter und Kunden, Schüsse fallen, es wird geschrien. Für echte Schrecksekunden hat der brutal wirkende Überfall am Samstag allerdings bei niemandem gesorgt: Die Szenen waren inszeniert, alle Akteure Schauspieler - und die Waffen nur mit Platzpatronen geladen. Hintergrund sind Dreharbeiten für den Science-Fiction-Thriller "Von Zeit zu Zeit", der schon 2016 in die Kinos kommen könnte.

Als Drehort für die erste Szene, auf die der gesamte Film aufbaut, hat sich die Kölner Produktionsfirma "Pandora" für die VR-Bank an der Saint-André-Straße entschieden. Und das aus gutem Grund: "Der Film spielt in Köln, doch dort sind die meisten Kulissen schon zu häufig Bestandteile von Filmen gewesen. Deshalb sind wir froh, in Nievenheim drehen zu dürfen", sagt Produktionsassistentin Fee Buck, während am Set mächtig Stress herrscht. Sie spricht von einem "idealen Filmmotiv", weil der relativ enge und schlicht gehaltene Innenraum der Bank genau die richtige Größe und auch die richtige Atmosphäre für die Filmszene biete.

 Der gesamte Überfall, bei dem Maskierte in die Bank stürmen, soll später auch aus der Sicht einer Überwachungskamera gezeigt werden.

Der gesamte Überfall, bei dem Maskierte in die Bank stürmen, soll später auch aus der Sicht einer Überwachungskamera gezeigt werden.

Foto: Menke/Pandora

Rund 50 Mitarbeiter waren am Samstag mit den Dreharbeiten beschäftigt, darunter Kameraleute, Licht- und Tontechniker, ein Caterer und Kostüm-Ausstatter. "Beteiligt sind am Dreh für diese Szene sechs Schauspieler und neun Komparsen", erzählt Fee Buck.

Doch was geschieht eigentlich bei dem Banküberfall? "Die Frau des Protagonisten, einem Kommissar bei der Mordkommission, ist Ärztin und hat einen Termin in der Bank, als sie Zeugin des Überfalls wird. Als eine Bankkundin verletzt wird, will sie helfen - und wird von einem der Bankräuber tödlich verletzt", schildert die Produktionsassistentin den Inhalt der Filmszene, für die ein kompletter Drehtag angesetzt wurde. Später wird sie vermutlich nur einige Sekunden lang sein. Der Debütfilm, in dem es nicht nur um den Überfall, sondern auch um einen Mord und eine mysteriöse Zeitreise geht, könnte schon nächstes Jahr in kleineren Kinos und nach der Sperrfrist auch im WDR und bei Arte zu sehen sein.

Der Stadt Dormagen sind Dreharbeiten auf ihrem Gebiet übrigens durchaus willkommen. "Zumindest, wenn sie nicht mit zu großen Verkehrsbehinderungen verbunden sind", sagt Sprecherin Ute Waldeck schmunzelnd. Sie erinnert sich an eine ganze Reihe namhafter Darsteller, die schon in Dormagen vor der Kamera standen. Allein in den vergangenen drei Jahren war beachtlich viel Prominenz vertreten: Mariele Millowitsch und Walter Sittler zum Beispiel, das Münsteraner Tatort-Duo Thiel und Börne alias Axel Prahl und Jan Josef Liefers, ebenso Götz George. Besonders beliebt wegen der historischen Kulisse ist Zons. Dort entstanden 2012 Teile der ZDF-Dokumentation "Das Geheimnis der Päpstin".

"Aber Anfragen kommen keineswegs nur zu Zons, sondern zum gesamten Stadtgebiet", erklärt Ute Waldeck. Dafür, dass Dormagen so oft in die engere Wahl kommt, hat sie eine - zumindest nicht abwegige - Vermutung: "Es gibt einen Location-Scout, der hier aus der Gegend kommt und oft Filmorte aussucht. Vielleicht hängt es damit zusammen."

(NGZ)
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