Dormagen Nievenheimer macht Comic zum PC-Spiel

Dormagen · Videospiele hatten es ihm schon immer angetan - und nun hat der Nievenheimer Michael Lückgen sein erstes eigenes Spiel auf den Markt gebracht. "The Return Null- Episode 1" lautet der Titel. Episode 2 und 3 sind bereits in Planung.

 Zwei Jahre hat es gedauert, bis Michael Lückgen sein erstes Videospiel veröffentlichen konnte.

Zwei Jahre hat es gedauert, bis Michael Lückgen sein erstes Videospiel veröffentlichen konnte.

Foto: ON

Michael Lückgen macht zurzeit seinen Master in Medientechnologie im thüringischen Illmenau. Damit hat der 26 Jahre alte Nievenheimer eigentlich genug zu tun. Aber offensichtlich ist das nicht so: Denn Anfang April veröffentlichte er sein erstes Videospiel. Mit Hilfe eines so genannten Publishers (das Pendant zum Verlag in der Buchbranche) ist sein Spiel "The Return Null - Episode 1" auf Steam, einer Internet-Vertriebsplattform für Videospiele, erschienen und kann für 3,99 Euro heruntergeladen werden.

Das Spiel ist ein zweidimensionales "Point and Click Adventure" und "spielt sich eher wie ein interaktiver Comic", sagt der Entwickler. Die Story ist in der Zukunft angelegt, in einem diktatorischen Staat. Dort verliert ein Polizist bei der Suche nach einem Bombenattentäter seine Frau und kommt später hinter eine Verschwörung in den eigenen Reihen. Denn von dort soll die Bombe gezündet worden sein. Die Handlung hat eine Spieldauer von etwa einer Stunde.

"Ziel war es aus Spaß ein Spiel zu entwickeln und etwas für den Beruf zu machen", sagt Michael Lückgen, der in die Spielebranche einsteigen möchte, wenn er in wenigen Monaten seinen Abschluss geschafft hat. Das Programmieren hat er sich größtenteils selbst beigebracht "Schon als Kind habe ich gerne ,Point and Click Adventures' gespielt und war begeistert, wie Spiele eine Geschichte erzählen können." In den Abenteuern interagiert der Spieler ausschließlich mit der Maus und entdeckt verschiedene Gegenstände, die er benutzen, aufnehmen und verschieben kann. Oftmals wird der Spieler auch vor Rätsel gestellt, die er lösen muss. Auch die Dialoge des Spiels sind interaktiv. Das hat zur Folge, dass sich der Spielverlauf ändern kann. "Das Spiel hat zwei verschiedene Enden, je nachdem wie sich der Spieler entscheidet", verrät der Entwickler.

Obwohl das Spiel auf comicartige Grafik setzt, hat Michael Lückgen in seiner Kindheit nie Comics gelesen. Zuerst habe er das Konzept der Handlung entworfen und dann überlegt, wie er die in das Spiel integrieren könne, beschreibt er den Entstehungsprozess. Außerdem komme das Spiel grafiktechnisch mit statischen Bildern und ohne Animationen aus, beinhalte aber Zwischensequenzen, die ebenfalls im Comic-Stil gehalten sind.

Zwei Jahre hat es gedauert, bis Lückgen das Spiel entwickelt hatte. Hilfe holte er sich von zwei Grafikern. Einen benötigte er für die Hintergrundbilder, den zweiten für die Charaktere. Außerdem arbeitete er mit einem Komponisten, der die Musik auch einspielte. Zurzeit arbeitet er bereits an dem Nachfolgerspiel, der "Episode 2". Insgesamt sollen es drei Episoden werden, deren Handlungen eine Gesamtgeschichte ergeben. Das ist der Plan. Und er hat einen weiteren: sich selbständig zu machen. Das ist allerdings noch Zukunftsmusik. Denn dann müsste er auch von dem Verkauf seiner Spiele leben können. So wird sich Michael Lückgen nach erfolgreicher Masterarbeit wohl doch erst einmal bewerben, bei Spielefirmen natürlich. Vielleicht kann er dort schon mit "The Return Null - Episode 1" und dem Ausblick auf weitere Episoden punkten.

Der Nievenheimer spielt übrigens nicht nur gern an Konsole oder PC, sondern auch Klavier.

(NGZ)
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