Dormagen Noch kein Tempo 30 für Lkw in Straberg

Dormagen · Straberger befürchten Unfälle und Lärmbelästigung durch Lastwagen. Straßen NRW und der Rhein-Kreis haben die Geschwindigkeitsbegrenzung für die Hauptverkehrsachsen in Straberg abgelehnt. Stadt will weitere Gespräche führen.

 Lärm und gefährliche Situationen durch Begegnungsverkehr in den engen Straßen in Straberg sollen der Vergangenheit angehören. Die Stadt will sich für eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Lastwagen einsetzen.

Lärm und gefährliche Situationen durch Begegnungsverkehr in den engen Straßen in Straberg sollen der Vergangenheit angehören. Die Stadt will sich für eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Lastwagen einsetzen.

Foto: L. Berns

In Straberg wird es vorerst keine Geschwindigkeitsbegrenzung für den Schwerlastverkehr auf den Haupt-Durchgangsstraßen geben. Der Rhein-Kreis Neuss und Straßen NRW, die für die Horremer Straße (K 12) und die Norbert- beziehungsweise Winand-Kayser-Straße (L 36) zuständig sind, hatten ebenso wie die Kreispolizeibehörde Neuss eine Reduzierung von Tempo 50 auf Tempo 30 abgelehnt. Die Unfallsituation sei unauffällig, in den vergangenen drei Jahren gab es nur einen Unfall mit Lkw-Beteiligung.

Da es bereits mehrere Anträge von CDU und SPD zu der Temporeduzierung in Straberg gegeben hatte, sagte Bürgermeister Erik Lierenfeld im Hauptausschuss, der diese Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis nahm: "Wir sind alle für eine Reduzierung, die wir als Stadt jedoch nicht umsetzen können, so lange Kreis und Straßen NRW dies ablehnen." Lierenfeld sicherte zu, weitere Gespräche mit den Straßenbaulastträgern zu führen: "Wir werden dieses Anliegen weiter vorbringen." Über das Ergebnis werde der Hauptausschuss Ende 2015 informiert. Karl-Heinz Heinen (CDU) hatte bereits angekündigt, diesen Antrag auf Temporeduzierung für große Lastwagen im Jahr 2016 erneut stellen zu wollen.

Denn Heinen zufolge habe sich seit dem letzten Verkehrsgutachten mit der Lkw-Maut die Lage entscheidend geändert: "Da nutzen viele Lastwagen Straberg als Ausweichstrecke, außerdem scheint die Abkürzung durch Straberg drei Delhovener Ampeln zu ,sparen'." Anwohner Heinen schilderte Vibrationen, die in den Häusern spürbar sind, wenn Lastwagen durch Straberg donnern, und berichtete von abgesackten Straßen, auf denen die Kanaldeckel überstehen: "Das scheppert so sehr, dass die nahen Häuser wackeln", erklärte Heinen den Wunsch nach Reduzierung. Er verwies auf den ersten vorliegenden Antrag von vor mehr als 25 Jahren.

Die CDU-Fraktion hatte um Prüfung gebeten, ob auf den Durchgangsstraßen in Straberg die zulässige Höchstgeschwindigkeit für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen reduziert werden kann. In den vergangenen Jahren gab es ähnliche Anträge für die Straberger Ortsdurchfahrten, die im Hauptausschuss der Stadt Dormagen beraten wurden. Die Möglichkeit eines Durchfahrverbotes für Lastwagen und eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 Kilometer pro Stunde (für alle Fahrzeuge) wurden geprüft. "Mit Hinweis auf die Funktion der übergeordneten Straßen, den geringen Anteil an Schwerlastverkehr, die vorhandenen verkehrsberuhigenden Maßnahmen, das gute Geschwindigkeitsniveau und das unauffällige Unfallgeschehen sind die Maßnahmen abgelehnt worden", erklärte Dezernentin Tanja Gaspers in der Beratungsunterlage für den Hauptausschuss. Auf innerörtlichen Straßen des überörtlichen Verkehrs sei die zulässige Höchstgeschwindigkeit grundsätzlich auf 50 Kilometer pro Stunde festgesetzt.

In Straberg gäbe es, so das Ergebnis der Prüfung, bereits Verkehrsberuhigung durch die beschilderte wechselseitige Parkordnung auf der Kreisstraße 12, die parkenden Fahrzeuge, Kurven und die Fahrbahnverschwenkungen an den Ortseingängen, was das Geschwindigkeitsniveau niedrig halte. Hinweise auf ein überhöhtes Geschwindigkeitsniveau von Lastwagen lägen nicht vor.

(NGZ)
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