Dormagen NRW-Umweltminister inspiziert Waldschäden

Dormagen · Gestern besichtigte Umweltminister Johannes Remmel die Schäden im Knechtstedener Wald. Positiv: Dort muss kaum nachgepflanzt werden.

 Umweltminister Johannes Remmel (r.) schaut sich mit Rainer Thiel MdL und Revierförster Theo Peters (l.) die Waldschäden an.

Umweltminister Johannes Remmel (r.) schaut sich mit Rainer Thiel MdL und Revierförster Theo Peters (l.) die Waldschäden an.

Foto: L. Hammer

Auch wenn es für den Laien recht wüst aussieht und auf die Forstmitarbeiter noch jede Menge Arbeit wartet, die sich noch bis nächstes Jahr hinziehen wird, eins ist sicher: Im Knechtstedener Wald (ca. 1200 Hektar) muss nach den Aufräumarbeiten kaum nachgepflanzt werden. Das erklärten gestern Uwe Schölmerich, Leiter des auch für das Knechtstedener Gebiet zuständigen Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft, und Revierförster Theo Peters NRW-Umweltminister Johannes Remmel bei seinem Besuch in Knechtsteden.

Der Grund: Bereits seit zwei Jahrzehnten wird der Wald naturnah bewirtschaftet, will heißen, fast die gesamte Fläche ist bereits im voraus verjüngt, junge nachwachsende Bäume sind an den meisten Stellen vorhanden, da das Kronendach immer wieder im Zuge der Durchforstung durchbrochen worden ist. Remmel sagte, dass in Nordrhein-Westfalen der Schadensumfang 80 000 Festmeter (Kubikmeter) betrage, knapp 6000 Festmeter sind es im Knechtstedener Wald. Zum Vergleich: Dem Sturm "Kyrill" fielen vor sieben Jahren in NRW 15 Millionen Festmeter "zum Opfer". Wichtig, so der Minister weiter, sei nun nach der Beseitigung der Schäden auf den Wegen vor allem die mögliche Vermarktung des Holzes, beispielsweise für die Möbelindustrie. Und der Grünen-Politiker betonte: "Mit solchen Ereignissen müssen wir in Zukunft häufiger rechnen. Durch die Erderwärmung wird das Wetter extremer."

Zurzeit arbeiten zehn Forstmitarbeiter daran, alle Haupt-, Neben- und Reitwege des Knechtstedener Waldes, zu dem neben dem Chorbusch der Straberger Wald und der Mühlenbusch gehören, von Holz und Laub zu befreien. "Das wird sicher noch drei Wochen dauern", meinte Theo Peters. Erst nach den Sommerferien ginge es in die Bestände, wobei dann nicht alle beschädigten Bäume beseitigt werden. "Einige, die nicht im Bereich der Wege stehen, werden bleiben, um die Zahl der Biotopbäume zu erhöhen", erklärt Uwe Schölmerich. Andere blieben als so genanntes Totholz stehen und würden so verschiedenen Waldbewohnern, wie zum Beispiel Käfern, als Behausung dienen.

"Auch wenn die Wege frei sind, sollten Spaziergänger noch sehr vorsichtig sein", so Schölmerich weiter. Denn es könnten immer noch Äste abbrechen. Mit gut 10 000 Euro pro Woche schlügen die Arbeiten im Knechtstedener Wald momentan zu Buche, erklärt Theo Peters. Mit Folgekosten, verursacht durch den Sturm "Ela", sei auch im kommenden Jahr noch zu rechnen, denn: "Dann müssen wir die Wege ausbessern, die augenblicklich durch die Maschinen und den Abtransport sehr belastet werden", erklärt Peters. Wichtig, und da waren sich alle einig, sei jetzt, die Funktion des Waldes als Erholungsraum wieder herzustellen.

Landtagsabgeordneter Rainer Thiel (SPD) betonte noch einmal, dass das Land die betroffenen Kommunen mit den zum Teil immensen Sturmschäden nicht allein lassen werde. "Es ist aber wichtig, dass die Städte und Gemeinden belastbare Schadensmeldungen aufstellen." Je nach Größe würden eventuell auch Mittel des europäischen Fonds greifen.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort