Musikschuljubiläum in Dormagen Orchester belegt die Vielfalt des Akkordeons

Dormagen · 50 Jahre Musikschule Dormagen heißt nicht nur, 50 Jahre junge Menschen für Musik zu inspirieren, sie miteinander für den Funken eigener musikalischer Betätigung zu begeistern, sie an die Hand zu nehmen. Es heißt auch, einen Rahmen für Freude am Musizieren über alle Altersgrenzen hinweg zu schaffen.

 Das Akkordeonorchester unter Leitung von Ruthilde Holzenkamp weckte beim Konzert in der Kulturhalle nostalgische Gefühle.

Das Akkordeonorchester unter Leitung von Ruthilde Holzenkamp weckte beim Konzert in der Kulturhalle nostalgische Gefühle.

Foto: Georg Salzburg

Das Jubiläum wird mit zahlreichen Veranstaltungen begangen, bei dem natürlich auch die Musikschüler im Fokus stehen. Diesmal lag der Schwerpunkt jedoch eher auf Musikern jenseits des Kindesalters. Beim festlichen Konzert mit dem Akkordeon-Orchester und Gästen in der Kulturhalle wurden aber beide Sphären miteinander verschmolzen. So trat neben dem stattlich besetzten Akkordeon-Orchester unter Leitung von Ruthilde Holzenkamp auch das "Sammelsuriumorchester" - eine bunte Mischung aus begeisterten Musikfreunden jeglichen Alters mit verschiedenen Instrumenten - und das sogenannte "Miniorchester" - mit Musikschülern - auf.

Das sehr bunt gefächerte Programm, moderiert von Musikschulleiterin Eva Krause-Woletz, wurde zudem solistisch gespickt. Unter anderem durch die junge Anna Lenz, Querflöte, durch Maurice Schwitalla am Klavier und durch die Musikschullehrerin Carla Hussong, die dem Abend sängerische Würze verlieh. Aber auch alle anderen musikalischen Gäste und nicht zu vergessen die mit großer Konzentration spielenden Ensembles machten das Konzert zu einem vielfältigen Erlebnis.

Ob Filmmusiken in reizvollem Arrangement oder Tango Nuevo, ob musikalische Reminiszenzen aus den 80ern, auch Schnulzen bester Manier aus der Zeit, als die Bilder noch schwarz-weiß über Leinwände flimmerten, ob mit Bernsteins West Side Story als launigem Potpourri - es wurde Nostalgisches serviert. Es ist schon erstaunlich, welche klangliche Vielfalt in einem Akkordeon-Ensemble verborgen liegt. Gibt es doch eigentlich kaum eine Nuance, kaum eine Klangfarbe, die nicht durch dieses Instrument zur Entfaltung gebracht werden könnte. Wer da nur an monochrome Klangwelten denkt, liegt falsch. So erklang beispielsweise Boccherinis Menuett aus dem Streichquintett G.275 genauso stimmig wie etwa Sätze aus Monty Normans James Bond Concert Suite oder der "Teufelstanz" von Hellmesberger.

(laki)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort