Dormagen Party-Stimmung im Leibniz-Gymnasium mit Jorge Gonzalez

Dormagen · Ein Auftritt nach Maß für Jorge Gonzalez in der Aula des Leibniz-Gymnasiums – auf einem eigens aufgebauten Catwalk. Bestens gelaunt präsentierte sich der 49-Jährige, tanzte Salsa, gab Tipps für den Laufsteg und sprach über seine Kindheit.

Jorge Gonzalez als Stargast an Dormagener Schule
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Jorge Gonzalez als Stargast an Dormagener Schule

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Foto: Tinter, Anja

Ein Auftritt nach Maß für Jorge Gonzalez in der Aula des Leibniz-Gymnasiums — auf einem eigens aufgebauten Catwalk. Bestens gelaunt präsentierte sich der 49-Jährige, tanzte Salsa, gab Tipps für den Laufsteg und sprach über seine Kindheit.

Spot an, Musik auf volle Lautstärke — die Diva kommt, und legt, wie sollte es anders sein, einen perfekten Gang über den Catwalk zur Bühne der Aula hin. Gekleidet? "Ziemlich schlicht heute", sagt der Stargast Jorge Gonzalez der Veranstaltung "Leibniz trifft..." des Projektkurses der Q1. "Ich bin ja heute in einer Schule", betont er. Und ja, irgendwie hat er Recht. Denn vielen Fernsehzuschauern, die ihn aus der aktuellen Staffel der RTL-Show "Let's Dance" kennen, haben da schon ganz andere Outfits des 49 Jahre alten Kubaners gesehen.

Ob er Dormagen kenne, fragen die Moderatorinnen des Abends, Deniz Aydin und Chiara Röschmann. Seine Antwort: "Wen?" Jetzt weiß er's: Dormagen ist die Stadt, in der er sich gerade aufhält, und an diesem Abend gut drei Stunden über sein Leben plaudern wird, einen kurzen Salsa-Tanzkursus gibt, Musik der 80-er, 90-er und den Charts erkennen soll, Tipps zum richtigen Gang auf dem Laufsteg gibt und schließlich auch als Juror vier Tanzpaare beurteilen soll.

Für den Profi alles kein Problem, seine gute Laune verliert er offensichtlich nie, in der Pause steht er für jede Menge Selfies bereit, und ist immer gut zu hören. Denn neben seinem Markenzeichen Nummer 1, den High Heels, ist ein zweites sicher sein Lachen. Seit einigen Jahren lebt der gebürtige Kubaner in Hamburg, hat aber auch, so gesteht er, Deutschland anfangs schnell wieder verlassen, nachdem er nach zwei Wochen Deutschunterricht festgestellt habe, dass er auf diese komplizierte Sprache "echt keinen Bock hatte". Und heute: "Spreche ich eben Jorge-Deutsch." Stimmt — sein drittes Markenzeichen.

Europa — dorthin wollte er schon als kleiner Junge, bevorzugt in die Tschechoslowakei, weil seine Tante so davon schwärmte und von Kafka. "Als kleiner Junge dachte ich sogar, Kafka sei mein Onkel", sagt er. In Kuba ging er aufs Internat und hatte dann mit 17 Jahren als einer der besten Absolventen die Möglichkeit, ein Stipendium für ein Studium zu bekommen. Und obwohl er am liebsten Modedesigner geworden wäre, lehnte er das ab, denn das hätte nur in Moskau geklappt. "Da wolle ich aber auf keinen Fall hin", erzählt er. Und so kam er nach Bratislava, wo er zunächst ein Jahr die Sprache lernte, um dann Atom-Nuklearökologie zu studieren.

An seine Kindheit in Kuba erinnert Jorge sich gern: stets Sonne, viel Musik, immer Party. "Meine Eltern haben schon am Morgen getanzt", sagt er und lacht — wie so oft an diesem Abend. Allerdings war sein Vater nicht von allem begeistert, was er machen wollte. Im Gegensatz zur Oma, die "mich immer unterstützt hat". Und für ihre High Heels schwärmte er bereits als Vierjähriger.

Tolle Bühnenbilder, tolle Musik, witzige Spiele, u.a. das Catwalk-Training mit dem berühmten "Chica's walk" — das 20-köpfige Schülerteam hatte sich Monate vorbereitet und den 400 Gästen und seinem Stargast einen höchst vergnüglichen Abend beschert.

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