Dormagen Pater Camille ist der Rektor der Basilika

Dormagen · Seit einem Jahr lebt Pater Camille Tshivuila, der aus dem Kongo stammt, im Kloster Knechtsteden. Jetzt übernimmt er viele Aufgaben von seinem Vorgänger als Rektor der Klosterbasilika, Pater Hermann-Josef Reetz.

 Seit drei Monaten ist Pater Camille Tshivuila Rektor der Basilika in Knechtsteden. Der gebürtige Kongolese lebt seit einem Jahr in Knechtsteden, wo er von Pater Hermann-Josef Reetz alles über die Basilika lernt.

Seit drei Monaten ist Pater Camille Tshivuila Rektor der Basilika in Knechtsteden. Der gebürtige Kongolese lebt seit einem Jahr in Knechtsteden, wo er von Pater Hermann-Josef Reetz alles über die Basilika lernt.

Foto: Linda Hammer

Er möchte da sein für die Menschen, die nach Knechtsteden kommen. Ihnen zuhören und ihre Traditionen verstehen lernen. "Ich möchte mit Gottes Hilfe und der meiner Mitbrüder versuchen, das Feuer für den Glauben zu entfachen", sagt Pater Camille Tshivuila. Der 44 Jahre alte Ordenspriester aus dem Kongo ist seit drei Monaten Rektor der Klosterbasilika Knechtsteden. Als Nachfolger des aus Altersgründen von diesem Amt entpflichteten Pater Hermann-Josef Reetz schaut Pater Camille ihm genau zu, "um zu lernen", wie der sympathische Tshivuila betont.

Das gilt auch für die am Wochenende beginnende Wallfahrtsoktav zur schmerzhaften Muttergottes in Knechtsteden, bei der in zahlreichen Gottesdiensten und bei Führungen und Pilgertreffen der gelebte Glaube spürbar ist. "Ich fühle mich sehr wohl in Knechtsteden", erklärt Pater Camille, der seine beiden Knechtstedener Lieblingsplätze mit "an der Basilika und auf dem Friedhof" beschreibt. Ein Jahr genau lebt er bereits im Missionshaus der Spiritaner, wo den Afrikaner der Winter nicht schrecken konnte: "Ich war in Frankreich und Belgien, so dass ich das europäische Wetter ein bisschen kenne", erzählt er lachend.

Hinter dem 44-Jährigen liegt eine lange Zeit der Ausbildung, die ihn zur Studienzeit auch mit den Schrecken des Kongo-Krieges konfrontierte: "Wir Studenten mussten vor dem Krieg nach Gabun fliehen", erinnert er sich. Sein Deutsch, das er in einem Intensivkursus in Broich in Würselen gelernt hat, ist gut, nur ab und zu verfällt er ins Französische, was Amtssprache im Kongo ist.

Geboren wurde Camille Tshivuila im Dorf Muene Ditu, nach dem Abitur verbrachte er sein Postulat in der Hauptstadt Kinshasa, bevor er Philosophie bis 1995 in Libreville, der Hauptstadt von Gabun, studierte. Nach seinem Noviziat bis 1996 in Kamerun und der zeitlichen Profess folgte ein Theologie-Praktikum im Kongo, bevor er sein Theologie-Studium fortsetzte. Nach der Ewigen Profess und der Diakonweihe stand 2000 die Priesterweihe in Kinshasa an, wo er zwei Jahre als Kaplan tätig war. Im Zentralen Noviziat für Europa in Chevilly in Frankreich wurde Pater Camille zum Novizenmeister ausgebildet - ein Amt, das er von 2004 bis 2010 in Lubumbashi innehatte. Als Ökonom-Provinzial war er auch für die Finanzen zuständig. "Danach brauchte ich Ruhe und Abstand, daher unternahm ich 2011 auch eine Reise nach Deutschland", sagt Pater Camille über sein "Sabbatjahr". Als ihn dann seine Oberen fragten, ob er sich eine Arbeit in Knechtsteden vorstellen könnte, sagte er sofort zu. Seit 1. Juni 2014 ist er Rektor der Basilika: "Ich möchte gern Pastoral machen, mit Menschen in Kontakt treten", sagt Pater Camille, der sich gut vorstellen kann, mehr für Jugendliche anzubieten: "Eine Fahrt nach Taizé oder zum Weltjugendtag, aber auch andere Unternehmungen." Seine Meinung über Knechtsteden und die Besucher ist "sehr positiv". Nur möchte er nichts überstürzen, sondern Schritt für Schritt von Pater Reetz lernen: "Ich brauche die Unterstützung der Menschen, die in dieser schönen Basilika beten, und die meiner Mitbrüder, dann können wir viel erreichen", sagt er.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort