Dormagen Personalkosten im Rathaus sind stark gestiegen

Dormagen · Der Personalbericht 2016 zeigt eine Steigerung bei den Personalkosten von 27 Prozent im Vergleich zu 2012.

Dormagen: Personalkosten im Rathaus sind stark gestiegen
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Seit Jahren steht die politische Forderung im Raum, dass die Personalkosten in der Rathausverwaltung sinken sollen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Von 2012 bis zum vergangenen Jahr stiegen die Aufwendungen für die städtischen Angestellten und Beamten um fast 27 Prozent auf 31,3 Millionen Euro. Viel Geld, auch wenn in diese Zeit die Rückkehr des zuvor ausgegliederten Kultur- und Sportbetriebs in die Stadtverwaltung fällt, was mit rund 1,7 Millionen Euro zu Buche schlug. Bürgermeister Erik Lierenfeld legte jetzt im Hauptausschuss den Personalbericht vor und ordnete gleich die Steigerungsrate ein: Tarif- und Besoldungserhöhungen, Pensionsrückstellungen und nicht zuletzt notwendige Personalaufstockungen wegen der Flüchtlingssituation erklären die gestiegenen Ausgaben. Die, so sagt Lierenfeld, "absolut vertretbar" seien.

In der Stadtverwaltung waren zum Stichtag 31. Dezember 2016 877 Mitarbeiter beschäftigt. Davon sind knapp ein Drittel Beamte. Nicht mitgerechnet werden dabei die Technischen Betriebe Dormagen, die Dormagener Sozialdienst GmbH, die evd sowie die Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen. Die Gesamtzahl ist gegenüber 2015 lediglich um zehn Mitarbeiter gestiegen, die größeren Sprünge fanden davor statt (2014:848; 2013: 825).

Lierenfeld nennt ein Beispiel für die Personalplanung: "Bürger oder auch die Politik üben Kritik, wenn Planungsvorhaben nicht schnell genug voran getrieben werden. Dem haben wir Rechnung getragen und zwei zusätzliche Planstellen geschaffen. Die kosten Geld." Ebenso wie der im Rahmen der Flüchtlingskrise neu geschaffene Bereich Integration, der personell aufgestockt wurde. Aber auch die Feuerwehr meldete dringenden Bedarf an, ebenso musste bei den Kitas nachgesteuert werden, weil nicht weniger, sondern mehr Kinder da sind und damit mehr Gruppen eingerichtet werden mussten. Lierenfeld glaubt, dass 2017 nun ein Jahr der "Konsolidierung" sein könne. Abgesehen vom Kita-Bereich.

Bei den Personalkosten muss der Verwaltungschef den Spagat wagen: Aufgrund der nach wie vor schwierigen Finanzsituation des Haushaltes muss langfristig Personal abgebaut werden. Und es muss perspektivisch qualifiziertes Personal akquiriert werden, um die Folgen des demografischen Wandels abzufedern. Das Durchschnittsalter der Beschäftigten liegt bei 47,2 Jahre (2011: 46,1). Im Bundesgebiet sind es nur 45,7 Jahre. "Wir müssen attraktiver werden", sagt Lierenfeld.

Er spricht von einem "Dreiklang": Weiter-, Fort- und Ausbildung. Mitarbeiter können aus dem mittleren in den gehobenen Dienst aufsteigen, im Rahmen von Fortbildungen wird Nachwuchs Führungsschulung angeboten, inzwischen wird auch wieder für den Beamtenbereich ausgebildet. "Als es das eine Zeit lang nicht gab, war die Zahl der Bewerber rückläufig." Für den Bürgermeister ist weniger das Gehalt der Schlüssel für die Motivation der Mitarbeiter: "Die Arbeit muss Spaß machen und das Arbeitsklima stimmen. Ich setze mich für eine Kultur des Lobens ein." Ein Pluspunkt gebe es durch das Aufheben der Beförderungssperre, weil die Stadt nicht mehr in der Haushaltssicherung ist.

(schum)
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