Dormagen Pfadfinder fördern Dialog in Nahost

Dormagen · Die Delrather Pfadfinder pflegen einen regen Kontakt zu Pfadfindern aus der Partnerstadt Kiryat Ono in Israel. Entsprechend dem aktuellen Friedenslichtmotto fahren sie in 2015 in das Gebiet des Nahost-Konfliktes - zum Dialog.

 Am Sonntag holen die Pfadfinder aus Delrath wieder das Friedenslicht im Kölner Dom ab und bringen es nach Nievenheim.

Am Sonntag holen die Pfadfinder aus Delrath wieder das Friedenslicht im Kölner Dom ab und bringen es nach Nievenheim.

Foto: ON

"Friede sei mit dir - Shalom - Salam" lautet das diesjährige Friedenslichtmotto. Ein Motto, das den allgemeinen israelischen und den palästinensischen Gruß vereint. Rund 1000 Pfadfinder aus dem gesamten Erzbistum Köln holen das Friedenslicht, das vor Kurzem in Betlehem entzündet wurde, im Kölner Dom ab. In kleinen Laternen bringen sie es in ihre Heimatstädte. Aus Dormagen nehmen die Delrather Pfadfinder teil, die mit der Teilnahme an der jährlichen Aktion und ihren internationalen Fahrten ein Zeichen für den interreligiösen Dialog setzen wollen.

Durch ihre Kontakte zu israelischen und palästinensischen Pfadfindern halten die Dormagener Jugendlichen das diesjährige Motto für besonders passend. "Das Friedenslicht kommt aus einem Brennpunkt der Friedenssehnsucht, aber auch eines beständigen Konfliktes", sagt Dieter Schulten, der Roverleiter und Kurat der Pfadfinder in Delrath. Erst im Sommer trafen sich Pfadfinder aus Dormagen und der israelischen Partnerstadt Kiryat Ono. Im kommenden Jahr soll es einen Besuch der Dormagener in Kiryat Ono geben. "Wir planen eine gemeinsame Wanderung durch Israel", betont Schulten. Doch damit noch nicht genug des Austauschs: in Bethlehem, wo in der Geburtsgrotte jährlich das Friedenslicht entzündet wird, sollen die Dormagener dann auch auf christliche Pfadfinder aus Palästina treffen. Für die anstehende Osterfahrt hätte das Motto der diesjährigen Friedenslicht-Aktion also nicht treffender sein können. "Mit der Teilnahme an der Friedenslicht-Aktion und mit unseren Fahrten wollen wir Denkanstöße geben", sagt Schulten. Dass dies mit einer Fahrt in eine der beständigsten Konfliktregionen der Welt gelingt, da ist er sicher.

An der Friedenslicht-Aktion beteiligen sich die Delrather Pfadfinder bereits seit über 15 Jahren. Jährlich beginnt die Reise des Friedenslichtes mit dem Entzünden in der Geburtsgrotte in Betlehem. Per Flugzeug kommt das Licht auf Initiative der Pfadfinder aus Österreich dann nach Wien, von wo aus es mit Zügen in viele Länder Europas gefahren wird. In sogenannten Aussendungsgottesdiensten wie dem am Sonntagnachmittag im Kölner Dom wird das Friedenslicht schließlich von den Pfadfindern in Empfang genommen. Aus Delrath werden etwa 40 Aktive aller Altersklassen der Pfadfinder von den Wölflingen bis zu den Rovern zwischen sieben und 21 Jahren teilnehmen.

"Bis Sonntagabend bringen wir das Licht dann wiederum nach Delrath - mit dem Zug, in dem Pfadfinder in ihrer sogenannten Kluft am Sonntag kostenlos reisen. Um 18 Uhr beginnt in der Pfarrkirche St. Gabriel eine Andacht, in deren Rahmen das Friedenslicht auch an die weiteren Gemeinden des Pfarrverbandes Dormagen-Nord weitergegeben wird. "Natürlich pflegen wir das Licht auch privat weiter", erläutert Schulten. So nähmen diverse Pfadfinder das Licht auch in kleinen Laternen mit nach Hause.

Ebenfalls weitergereicht wird das Friedenslicht am Sonntagabend um 19 Uhr vor der Pfarrkirche St. Michael in der City. Interessierte sind mit ihren Laternen eingeladen, es gibt keinen Wortgottesdienst.

(NGZ)
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