Dormagen Pianisten zaubern gediegenes Ambiente zum Nacht-Trödel

Dormagen · Musik kann wirken wie Medizin. Sie heilt Wunden, lässt Zuhörer manchmal den Alltag vergessen und hat fast nie Risiken oder Nebenwirkungen. "Piano forte" nannte sich die melodische "Pille", die sich die Initiatoren der Reihe "Dormagen Kulturbunt" haben einfallen lassen. Die Idee: Der erste Nacht-Trödelmarkt der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft in der City sollte am Samstag durch fünf Pianisten vor dem Historischen Rathaus aufgepeppt werden. Die Umsetzung: Sehr gut gelungen.

 Pianist und Sänger Michael Stamm (vorne) machte den Anfang.

Pianist und Sänger Michael Stamm (vorne) machte den Anfang.

Foto: salz

Die Klavierspieler Michael Stamm, Dennis Hemmer, Marianus Krall, Helmut Schiffers und der erst 13-jährige Nachwuchs-Pianist Aaron Dappen sorgten drei Stunden lang für gediegenes Ambiente, während viele Dormagener über den Trödelmarkt bummelten. "Die Stadt ist an diesem Samstagabend deutlich besser besucht als an normalen Samstagabenden", sagte Stadtmarketing-Chef Guido Schenk. Das erklärte er sich zum einen mit der außergewöhnlichen Musik vom Original-Klavier aus dem Phono- und Radiomuseum, zum anderen mit dem neuen Trödelmarkt, der erst um 18 Uhr begonnen hatte.

Passend zur Musik ließen es Inka Bögelsack und ihr Freund Peter Kunzelmann auf dem Trödel gemütlich angehen. "Das ist eine angenehme Zeit. Ohne frühes Aufstehen, ohne Trubel - und mit schöner Klaviermusik", sagte Peter Kunzelmann, der zuhause kräftig ausgemistet hat und jede Menge Weihnachts-Deko anbot. Bei abendlicher Sonne und Temperaturen um 25 Grad. Zugegeben, das ist nicht die passendste Zeit für Engelsfiguren und Weihnachtsmänner - aber: Er konnte tatsächlich einige Artikel verkaufen. "Schließlich ist es nie zu spät dafür. Und selten zu früh", erzählte Kunzelmann lachend.

Mächtig Spaß hatte auch Volkmar Hess, "Kulturbunt"-Ideengeber und Betreiber des Internationalen Phono- und Radiomuseums. Er tanzte kurzerhand auf dem Platz vor dem Rathaus mit seiner Frau zur Klaviermusik. "Entstanden war die Idee spontan im Museum", berichtete Hess, der sich mit der Resonanz am Samstag sehr zufrieden zeigte.

(NGZ)
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