Rheinfeld Piwipp: Ausflugsziel und bald wieder Fährstation

Rheinfeld · Gleich hinter dem Deich erstreckt sich eine ausgedehnte Wiesenlandschaft, die zum Spazierengehen und Radfahren einlädt. Entlang des Rheinufers verlaufen teilweise ausgebaute Wege bis Zons und in den Stürzelberger Grind. Pappelreihen sorgen hier im Sommer für Schatten und schützen im Herbst vor kaltem Wind. Auf den Schotter- und Sandflächen in den kleinen Buchten haben sich zum Teil seltene Pflanzen angesiedelt.

Stadtteil-Serie: Wir in Rheinfeld
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Doch nicht nur Naturfreunde kommen am Ufer auf ihre Kosten: Rasten können Ausflügler auf der gemütlichen Terrasse der Gaststätte "HausPiwipp". Bis Ende der 80er Jahre war das Haus Orderstation für die Rheinschifffahrt. Per Lautsprecher wurden vorüberfahrenden Schiffen Nachrichten übermittelt. Von hier aus startete auch eine kleine Personenfähre, die Rheinfeld bis 1977 mit dem Monheimer Ufer verband. Danach wurde der Fährbetrieb aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Der Verein "Piwipper Böötchen", eine Initiative von inzwischen mehr als 100 engagierten Rheinfeldern, Dormagenern und Monheimern, macht sich seit geraumer Zeit dafür stark, den Fährverkehr künftig an Wochenenden wieder aufzunehmen.

Mit Spendengeldern haben sie bereits ein gebrauchtes Fährboot mit Bugklappe gekauft, das Fußgänger und Radfahrer transportieren kann. In einer Werft in Mondorf bei Bonn wird das Boot derzeit restauriert. Auf Rheinfelder Seite haben die Bauarbeiten für einen Anleger bereits begonnen; die Brücke ist linksrheinisch schon vorhanden.

Insgesamt werden 200 000 Euro benötigt; 3000 Euro spendete vor kurzem der Landschaftsverband Rheinland (LVR) — eine Gabe mit Symbolwert, wird doch das Böötche als Projekt für das Zusammenwachsen der Region angesehen.

Bevor der Fährbetrieb eingestellt worden war, hatten sich Monheimer und Dormagener bei Stadtfesten besucht — nächstes Jahr soll das wieder möglich sein. Für den Michaelismarkt 2012 plant das Stadtmarketing den Einsatz von Shuttlebussen, die den Anleger mit der Innenstadt verbinden sollen, damit die Monheimer den Dormagener Markt bequem erreichen können. Radfahrer und Wanderer können wieder Touren zum rechtsrheinischen Haus Bürgel unternehmen.

(NGZ)
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