Dormagen Politik: Wenig Verständnis für erneutes Bürgerbegehren
Dormagen · In weiten Kreisen der Dormagener Politik herrscht Unverständnis über das Bürgerbegehren zum Erhalt des Hallenbades in Nievenheim, dass die IG Nievenheim initiiert. "Es gibt doch keine neuen Erkenntnisse", wundert sich Tim Wallraff, Fraktionsvorsitzender der Grünen. "Das Bürgerbegehren ist nicht notwendig, weil es vor fünf Jahren schon gemacht wurde." Als einen "Wahlkampf-Gag" der Zentrums-Partei bezeichnete Bernhard Schmitt (SPD) den Vorstoß.
Ende der vergangenen Woche hatte IG-Mitglied Reiner Blödgen bei Bürgermeister Erik Lierenfeld das Bürgerbegehren angezeigt, am Montag bestätigte die Stadt den Eingang. Jetzt müssen rund 3000 Unterschriften gesammelt werden, um die Möglichkeit für einen Bürgerentscheid zu haben. Dessen Notwendigkeit sieht auch Karlheinz Meyer (FDP) nicht: "Wir haben keine neue Falllage - wie lautet die Begründung für ein solches Bürgerbegehren?" Sehr viele Bürger würden es für vernünftig halten, dass in der Stadtmitte ein neues Bad gebaut wird. Die grünen weisen auf die Kosten: "Dormagen kann es sich nicht leisten, das Nievenheimer Bad offen zu halten. Andere Investitionen sind dringender." Bei der CDU ist man gespannt, ob die Hürde mit 3000 Unterschriften übersprungen wird. Inhaltlich sei man "anderer Meinung als die IG. Wir haben zusammen mit der SPD die Verwaltung befragt und haben konkrete Zahlen bekommen, dass das neue Bad groß genug ist." Für Bernhard Schmitt ist es ein "sehr gutes Zeichen", dass der Schwimmverein Nievenheim/Delrath sich zufrieden über das neue Bad äußert. "Das neue Bad wird viel mehr Möglichkeiten als bisher bieten, das wird richtig schön." Schmitt schließt aus, dass die Initiatoren im Falle eines Bürgerentscheides eine Mehrheit bekämen: "Die hat es damals auch nicht gegeben."