Dormagen Politiker fordern Helmut-Schmidt-Platz

Dormagen · Die SPD und die Allianz für Fortschritt und Aufbruch (Alfa) haben beantragt, einen Platz in zentraler Lage in Dormagen nach dem unlängst verstorbenen früheren Bundeskanzler zu benennen. Der Rat soll Anfang Februar entscheiden.

Nur zwei Monate nach dem Tod des früheren Bundeskanzlers Helmut Schmidt haben die Dormagener SPD und Einzelratsmitglied Markus Roßdeutscher von der Allianz für Fortschritt und Aufbruch (Alfa) eine besondere Würdigung des Staatsmannes in Dormagen beantragt. Der Stadtrat soll in seiner nächsten Sitzung am 2. Februar (17.30 Uhr Ratssaal) darüber entscheiden, ob ein Platz in zentraler Lage nach Helmut Schmidt benannt wird. Roßdeutscher und der SPD-Fraktionsvorsitzende Bernhard Schmitt haben auch gleich einen konkreten Vorschlag gemacht. "Der innerstädtische Marktplatz könnte sich für eine Umbenennung in der oben bezeichneten Angelegenheit eignen", schreiben die beiden Politiker.

Sie versprechen sich von ihrer Idee Aufmerksamkeit und eine positive (Außen-)Wirkung für die ganze Stadt - ganz besonders bei einer zügigen Verwirklichung. "Dormagen wäre bundesweit eine der ersten Gemeinden, die den verstorbenen Bundeskanzler für seine überragenden Dienste auf diese Weise honoriert", argumentieren Schmitt und Roßdeutscher. Ein anderer Aspekt nach Einschätzung der Antragsteller: "Aufgrund seiner außergewöhnlichen Vita ist Helmut Schmidt ein in jeder Hinsicht beeindruckendes Vorbild für die heranwachsenden Generationen in unserem Stadtgebiet." In diesem Zusammenhang nennen SPD und Alfa unter anderem die Eckpunkte von Schmidts Karriere und seine Verantwortung als Verteidigungsminister (1969 bis 1972), "Superminister" für Wirtschaft und Finanzen (1972), Finanzminister nach der Bundestagswahl 1974 unter Willy Brandt und anschließend als Bundeskanzler (1974 bis 1982). Auch auf seine Verdienste als Senator der Polizeibehörde Hamburg und als Krisenmanager bei der Sturmflut 1962 wird verwiesen, ebenso auf seine zahlreichen Aktivitäten nach seiner aktiven politischen Laufbahn. "Ein Jahrhundertpolitiker", urteilen Bernhard Schmitt und Markus Roßdeutscher über den passionierten Raucher. Einen großen Aufwand würde die Umbenennung eines Platzes in Dormagen nicht bedeuten, meint Stadtsprecher Swen Möser im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Verwaltung werde eine Beratungsunterlage für die nächste Ratssitzung "bestmöglich vorbereiten, um den Politikern eine gute entscheidungsgrundlage zu bieten", wie Bürgermeister Erik Lierenfeld mitteilen ließ.. Würden die Ratsmitglieder das Thema an einen Fachausschuss verweisen, wäre der Planungs- und Umweltausschuss zuständig. Werde dem Antrag mehrheitlich zugestimmt, werde sich die Stadt um die Beschilderung kümmern, sagte Möser.

Der Antrag von SPD und Alfa lässt trotz des Vorschlags "Marktplatz" die Möglichkeit offen, einen anderen zentral gelegenen Platz in Dormagen nach Helmut Schmidt zu benennen. Allzu viele Varianten ergeben sich in der Innenstadt aber nicht, wie der Blick in den Stadtplan belegt.

Eine Bürgerbeteiligung ist übrigens nicht vorgeschrieben.

(NGZ)
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