Dormagen Polizei testet Elektro-Flitzer für NRW

Dormagen · Die Dormagener Bezirksbeamten Axel Welk und Rudolph Mehl sind bis Ende Januar in dem einsitzigen Elektroauto Renault Twizy unterwegs. Danach werden sie ihre Erfahrungen fürs Landesamt Zentrale Polizeiliche Dienste festhalten.

 Die Polizei in Dormagen ist jetzt mit dem Elektroauto Renault Twizy unterwegs. Wenn sie gute Erfahrungen macht, könnten andere Polizeistationen in NRW bald nachziehen.

Die Polizei in Dormagen ist jetzt mit dem Elektroauto Renault Twizy unterwegs. Wenn sie gute Erfahrungen macht, könnten andere Polizeistationen in NRW bald nachziehen.

Foto: Polizei Rhein-Kreis Neuss

Die Polizei in Dormagen ist ihrer Zeit voraus - vielleicht. Jedenfalls testen die beiden Bezirksbeamten Axel Welk und Rudolph Mehl seit einigen Wochen ein kleines Dienstauto mit Elektroantrieb, das möglicherweise in Zukunft in vielen nordrhein-westfälischen Polizeibehörden eingesetzt wird. Wenn denn das Urteil der alltäglichen Nutzer über den "Renault Twizy" positiv ausfällt.

Das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW hatte entschieden, den Mini-Flitzer im Rhein-Kreis zu testen; als geeigneter Einsatzbereich wurde der Bezirksdienst in Dormagen auserkoren, dessen Beamte seit 2003 nur mit Motorrollern unterwegs waren. Einzige weitere Polizeibehörde im Land, die den "Twizy" derzeit testet, sei die in Bonn, sagt Welk. Nach Ablauf der Prüfperiode in Dormagen im Januar 2017 soll das Auto womöglich auch noch von anderen Polizeibeamten beurteilt werden.

Vorerst aber zieht es auf den Straßen der Chemiestadt die Blicke auf sich, dort, wo die Polizeihauptkommissare Welk und Mehl ihren Dienst versehen: in Zons und Dormagen-Nord, in Knechtsteden, in Nievenheim und Ückerath sowie in Straberg und Gohr-Broich. "Manchmal kommt man sich vor wie im Zoo", witzelt Welk. Der Einsitzer, farblich wie seine großen BMW-Brüder bei der Polizei in silber-blau gehalten, polarisiere, wie die Reaktionen der Bürger zeigten. "Manche sagen: 'Oh, wie süß!', Andere: 'Der Wagen geht gar nicht'", schildert Rudolph Mehl seine bisherigen Erfahrungen. Sogar als "Verschwendung von Steuergeldern" sei der "Twizy" schon klassifiziert worden.

Einen hohen vierstelligen Betrag kostet das Auto, wobei der Preis variieren kann - je nach Ausstattung. Die ist bei dem durch Dormagen rollenden Modell eher spartanisch. Fensterscheiben etwa hat der "Twizy" (noch) nicht, die gelten als Zubehör. "Mal abwarten, wie es in der kälteren Jahreszeit mit dem Wagen wird", sagt Welk. Weder er, noch sein Kollege wollen sich schon auf ein abschließendes Urteil über ihr Dienstfahrzeug auf Probe festlegen, das nur für Ermittlungsaufgaben genutzt wird. Für Einsatzfahrten ist das Auto mit 18 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h zu langsam.

Immerhin: "Zur Standardausstattung zählen ein Fahrerairbag, ein 4-Punkt-Sicherheitsgurt, die integrierte Kopfstütze, Scheibenbremsen, eine Handbremse, eine codierte elektronische Wegfahrsperre und ein manuell zu aktivierender Geräuschsimulator", erklärt Polizeisprecherin Daniela Dässel. Mit dem Geräuschsimulator können die Beamten auf sich aufmerksam machen, Blaulicht oder Martinshorn gibt es nicht. Aufgeladen werden muss das Elektromobil ungefähr alle 80 Kilometer, wenn man sparsam fahre, sagen Welk und Mehl.

Seien die Büros des Polizei-Bezirksdienstes ausgelagert wie etwa in Nievenheim, sei eine Auflademöglichkeit unerlässlich, damit man nicht immer die Hauptwache ansteuern müsse, findet Mehl. Der "Twizy" kann an einer normalen Schüko-Steckdose mit neuem "Saft" versorgt werden.

(NGZ)
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