Dormagen Präses: Kaum Schützen in der Messe

Dormagen · Nievenheimer Pfarrer Koltermann forderte zu praktizierter Nächstenliebe auf.

 Christian Rath legt am Schießstand auf den Königsvogel an. Mit dem 41. Schuss wurde er neuer Nievenheimer König.

Christian Rath legt am Schießstand auf den Königsvogel an. Mit dem 41. Schuss wurde er neuer Nievenheimer König.

Foto: Bero

Insgesamt "friedlich und fröhlich" - wie sich Brudermeister Detlef Spitzenberg am Freitag beim Fassanstich das Schützenfest in Nievenheim und Ückerath gewünscht hatte, so kam es auch: "Es läuft sehr gut", fiel bereits am Montagabend das Fazit des Brudermeisters aus. Da hatte sich Jungschützenmeister Christian Rath mit dem 41. Schuss als Schützenkönig Christian II. in der Bruderschafts-Geschichte verewigt - bei einem "Vogelschießen, wie ich es spannender noch nie erlebt habe", so Spitzenberg. Die Spannung lag daran, dass sowohl Heinz-Willi Heesen als auch Stefan Schillings ebenso wie Rath immer wieder große Teile des Vogels herausschossen. Jungschützenkönig ist Leon Gerring, Schülerprinz Max Blödgen, Edelknabenkönig Ben Schnee und König der ehemaligen Könige Herbert Vogel.

Angesichts der nicht völlig gefüllten Pfarrkirche St. Pankratius hatte Präses Pfarrer Klaus Koltermann den Schützen am Sonntagmorgen bei der Festmesse mitgegeben, ihren Leitspruch "Glaube - Sitte - Heimat" mit Leben zu füllen. Koltermann vermisste nämlich in vielen Reihen die Schützenuniformen: "800 von Ihnen interessiert das hier nicht." Glaube, Sitte und Heimat sollte "mehr sein als ein beschworenes Ideal". Statt Lippenbekenntnissen forderte Koltermann praktizierte Nächstenliebe, als "Erste Hilfe" für alle in Not Geratenen: "Wir Christen sollen unseren Nächsten helfen, ihnen nah sein - und das nicht nur, wenn sie die gleichen Interessen und den gleichen Glauben haben." Bereits im Festkommers lobte Brudermeister Detlef Spitzenberg die "wunderschöne Messe", bei der Pfarrer Koltermann "den Finger in die Wunde gelegt" habe: "Die Messe war von Schützen miserabel besucht." Das gelte es, im nächsten Jahr zu verbessern, auch wenn nicht alle "vermissten 800" Schützen mehr Platz gefunden hätten. "Die Nievenheimer und Ückerather Bruderschaft ist auf die Zukunft ausgerichtet", so Spitzenberg, der auf die wachsende Anzahl an Edelknaben (29) hinwies. "Die Bruderschaft ist standhaft, aber nicht starr, sondern flexibel", gab Spitzenberg die Marschrichtung vor.

(NGZ)
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