Dormagen Premiere für den neuen Oberst von Zons

Dormagen · Der Zonser Patrick Ohligschläger freut sich sehr auf seine Premiere als Oberst seines Heimatortes. Auch Neubürger in der Märchensiedlung will er einbeziehen. Das Regiment der St.-Hubertus-Schützengesellschaft Zons führt er zu Fuß an.

 Oberst Patrick Ohligschläger (M.) mit seinen Adjutanten Marcel Haske (l.) und André Engel-Rieger.

Oberst Patrick Ohligschläger (M.) mit seinen Adjutanten Marcel Haske (l.) und André Engel-Rieger.

Foto: ON

Es ist seine Premiere, auf die er sich schon lange freut, ganz besonders seit dem gut besuchten, überwältigenden Oberstehrenabend vor knapp zwei Wochen: "Es herrscht eine euphorische Stimmung", sagt Patrick Ohligschläger, der neue Oberst von Zons. Der 47-Jährige, der in Zons aufgewachsen ist und in der Altstadt wohnt, wird beim Schützenfest von morgen bis Dienstag das Regiment befehligen. "Das war immer ein Wunsch, der in mir schlummerte: Es gibt nichts Schöneres als in Zons Oberst zu sein", sagt er.

Seit September 2013 übt Ohligschläger das Amt kommissarisch aus, nachdem sein Vorgänger Andreas Chemnitzer Ende Juli nach heftigen Unstimmigkeiten mit dem Vorstand zurückgetreten war. Im Januar 2014 wählten die Mitglieder der St.-Hubertus-Schützengesellschaft Zons Ohligschläger dann einstimmig zum neuen Regimentschef. "Es erfüllt mich mit Stolz und Ehre, unsere Heimatstadt zu präsentieren. Ganz besonders wichtig ist mir der Zusammenhalt unter allen Schützen", sagt Ohligschläger. Mit seinen beiden Adjutanten Marcel Haske und André Engel-Rieger setzt er einige Neuerungen um. So hat er den Oberstorden wieder eingeführt, eine neue Kommunikationsstruktur aufgesetzt und den Fackelzugweg am Samstagabend verändert, da er das Regiment auch in die Märchensiedlung führen möchte. "Ich will nicht die Tradition umkrempeln, sondern die Neubürger mit einbeziehen, ihnen zeigen, dass sie willkommen sind", sagt Ohligschläger, der die Zustimmung von Schützen-Chef Peter Norff hat. Ohligschläger hält das Reiten für verzichtbar, daher führt er das Regiment zu Fuß an: "Das ist eine bewusste Entscheidung aus Kosten- und Sicherheitsgründe." Pferde als Fluchttiere in den engen Altstadtgassen seien nicht sicher genug: "Da gehe ich kein Risiko ein", sagt er.

Zu Zons, wo er Kindergarten und Grundschule besuchte, hat der humorvolle Oberst eine tiefe Beziehung: "Zons ist für mich Heimat." Der Reiseverkehrskaufmann ist als Verkaufsbüroleiter des TUI Centers in Dormagen viel unterwegs. Da freut er sich auf die kostbare Zeit mit seiner Frau Nadine und den Kindern Dana (7) und Mika (10 Monate). Neben der Familie und den Schützen spielt der Fan von Bayer 04 Leverkusen gern Tennis.

"Mit dem Oberstamt kann ich Zons auf meine Art etwas zurückgeben, das ich selbst genossen habe: Ich trage meine Heimat im Herzen", sagt er. Seit 31 Jahren ist er im Schützenverein, seit 2001 bei der "Zonser Altstadtwache" und war bisher Leiter der dritten Abteilung.

Die Kommandos für den Großen Zapfenstreich am Samstag kennt der gebürtige Kölner gut, hat er doch zwei Jahre beim Wachbataillon der Bundeswehr-Ehrenformation Staatsgäste wie Gorbatschow und Mitterrand mit empfangen.

(NGZ)
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