Dormagen Promis malen Bilder für die Flüchtlingshilfe

Dormagen · Beim Horremer Markt wurde nicht nur kräftig gerockt, sondern auch kräftig Geld für die Flüchtlinge in Dormagen gesammelt.

"Die Bühnenbedachung hält bis Windstärke zehn", sagt Christian Clemens, Vorsitzender der Interessen Gemeinschaft (IG) "Gemeinsam für Horrem", vor dem Beginn des Horremer Marktes am Freitagabend. Im Hinterkopf hatte er das schlechte Wetter aus dem vergangenen Jahr. Doch der Witterung trotzen musste die Überdachung dieses Jahr nicht. Denn bei warmem und trockenem Wetter sorgten auf der Horremer "Domplatte", die als Bühne diente, die Bands "Mundgerecht" und "Late Season" am Freitagabend bereits für ausgelassene Stimmung.

Die junge Gohrer Band "Mundgerecht", deren Mitglieder sich als Jugendliche 2009 beim Karneval zusammengefunden hatten, spielte vor allem aktuelle Pop-Hits, hatte "aber auch einige eigene Lieder dabei, besonders selbst geschriebene Karnevalslieder", wie ihr E-Pianist Nils Eingrüber erzählt. Zudem trat am Freitag "Late Season" auf. Die älteren Herren begeisterten mit Musik der 70er und 80er Jahre und coverten Songs von Pink Floyd, ACDC oder Tina Turner. Der Besucherin Marion Sonnen gefiel der musikalische Teil des Horremer Marktes: "Die Stimmung ist super", hob sie die Open-Air-Atmosphäre hervor und war sich sicher, auch am Samstag kommen zu wollen. Dort spielte dann die Oldie- und Kölsch-Rockband "June´79."

Eine besondere Aktion hatten sich die Horremer Jungschützen für ihren Stand ausgedacht: Sie ließen prominente Personen Bilder malen und versteigerten sie am Samstagabend, um mit dem Geld "Menschen zu helfen, die aus Not zu uns gekommen sind", wie Martin Walczak, Jungschützenmeister der Sankt-Hubertus-Schützenbruderschaft sagt. "Wir wollen damit ein Zeichen gegen Fremdenhass setzten." Mit dem Erlös der Bilder, die unter anderem von Bürgermeister Erik Lierenfeld, dem Kronprinzenpaar Sabine und Thorsten Janning, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und dessen Herausforderer Hans Christian Markert gemalt wurden, möchten die Schützen "speziell dem Flüchtlingscafé "Grenzenlos" unter die Arme greifen", so Walczak. Auch die "Dormagener Wollflüsterinnen" zeigten auf dem Markt ihr Engagement für Flüchtlinge: "Wir stricken und häkeln für die Syrienhilfe", erklärt Katharina Theilmann. Die Wolle bezieht die Gruppe, die seit etwa einem Jahr besteht und die Kleidung nach Syrien schickt, größtenteils aus Spenden.

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Foto: dpa, mb soe

In Erinnerung schwelgen konnten ältere Dormagener bei Betrachtung der Werke Detlef Richters. Der Fotograf sammelt schon seit Jahren alte Postkarten und erstellt neue, indem er die alten Postkartenmotive den heutigen Aufnahmen gegenüberstellt. "Mein Lieblingsmotiv ist die Ponyranch in St Peter. Sie ist 1966 abgebrannt", sagt Richter. Die jüngeren Gäste bevölkerten neben dem Kinderkarussell auch den Stand des örtlichen Kinder- und Jugendtreffs "Die Rübe". Dort konnte unter anderem das Brettspiel Pente gespielt werden. "Bei Brettspielen sitzt man sich gegenüber. Dadurch kommen die Kinder und Jugendlichen schnell ins Gespräch", sagt Andreas Stefen, Leiter der "Rübe." Für Essen sorgte unter anderen die Horremer Arbeiterwohlfahrt. "Waffeln und Reibekuchen der Awo sind hier Tradition", sagte Rosi Heinrichs, stellvertretende Vorsitzende der IG.

(NGZ)
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