Dormagen Protest gegen mehr Kaufsonntage

Dormagen · Der designierte CiDo-Vorsitzende Erik Krüger weist SPD-Kritik zurück.

 Auf mehr Umsatz und mehr Einnahmen hoffen die Händler, wenn es die Möglichkeit gibt, an acht Sonntagen Waren zu verkaufen.

Auf mehr Umsatz und mehr Einnahmen hoffen die Händler, wenn es die Möglichkeit gibt, an acht Sonntagen Waren zu verkaufen.

Foto: kds

Die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) der SPD im Rhein-Kreis Neuss stellt sich gegen die im Koalitionsvertrag von NRW-CDU und NRW-FDP beschlossene Verdopplung der möglichen verkaufsoffenen Sonntage von bisher vier auf zukünftig acht im Jahr. "Die Pläne von schwarz-gelb führen zu noch familienunfreundlicheren Arbeitszeiten im Einzelhandel", erklärt AfA-Kreisvorsitzender Denis Arndt. Die stellvertretende AfA-Kreisvorsitzende Jenny Gnade, die für die SPD im Stadtrat sitzt, ergänzt: "Wir teilen die Einschätzung der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung, dass die Pläne von schwarz-gelb nicht zu einer Stärkung des stationären Einzelhandels im Wettbewerb mit dem Onlinehandel führen werden. Wer online bestellen will, tut das - egal, wann Läden geöffnet sind."

An vier Sonntagen im Jahr haben die Geschäfte in der Dormagener Innenstadt geöffnet. Sie müssen mit einem Thema verknüpft sein, das reine Einkaufen darf nicht der wesentliche Antrieb für die Veranstaltung sein. So die bisherige Sprachregelung. Die ersten beiden Kaufsonntage sind am 26. März und am 7. Mai über die Bühne gegangen. Vor Ort kommt die Absicht der neuen Landesregierung aber auch gut an. So äußert sich Erik Krüger, der in anderthalb Wochen neuer Vorsitzender der Werbegemeinschaft City-Offensive Dormagen (CiDo) werden will, positiv: "Für mich ist das eine sinnvolle Entwicklung", sagt er. "Immer mehr Menschen arbeiten viel und länger, da bleibt oftmals keine Zeit für den Einkauf." Wichtig sei aus seiner Sicht, dass sich die Händler vor einem verkaufsoffenen Sonntag gut absprechen und einheitlich handeln. "Es geht darum, an einem solchen Tag attraktiv für Kunden zu sein, über das reine Einkaufen hinaus."

Für AfA-Sprecher Denis Arndt stehen die Beschäftigten im Vordergrund: "Eine weitere Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in einer Branche, deren Beschäftigte ohnehin nicht zu den Gutverdienern gehören, ist für uns nicht akzeptabel." Die AfA will sich weiterhin für den Schutz des arbeitsfreien Sonntag einsetzen, sowohl im kommunalpolitischen Rahmen als auch auf höheren politischen Ebenen.

(schum)
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