Verschmutztes Rheinufer Schiff soll illegal Fett entsorgt haben

Dormagen/Düsseldorf · Das Umweltamt hat den rätselhaften Stoff untersucht, der am Sonntagabend große Teile des Rheinufers verschmutzte. Es handelt sich offenbar um Fett. Die Wasserschutzpolizei sucht den Verursacher.

Düsseldorf, Dormagen, Monheim: Unbekannte Substanz im Rhein entdeckt
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Unbekannte Substanz im Rhein entdeckt

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Am frühen Sonntagsabend rückten die Feuerwehren von Monheim und Düsseldorf, später auch die Berufsfeuerwehr Dormagen und der Löschzug Zons aus, weil am rechtsrheinischen Rheinufer zwischen Monheim und Urdenbach etliche Stellen mit einer klebrigen Substanz verunreinigt worden waren. Lange Zeit war völlig unklar, ob es sich dabei um einen giftigen Stoff handeln könnte. Am Montagmittag gab das Landesumweltamt Entwarnung: "Es ist wahrscheinlich ein technisches Fett", sagte ein Sprecher der Behörde. Es handele sich vermutlich um einen Schmierstoff, der zum Beispiel bei Schiffsmotoren angewendet werden kann. Eine abschließende Analyse soll am Freitag exakten Aufschluss geben. Unterdessen sucht die Wasserschutzpolizei Duisburg nach dem Verursacher.

Großeinsatz für die Feuerwehr

Die Wasserschutzpolizei hatte den Hinweis auf die Verschmutzung erhalten und die Feuerwehr Monheim informiert. Vor Ort stellte sich heraus, dass zwischen dem Rheinkilometer 716 und 718 (Höhe Baumberg/Urdenbach) etliche kleinere Bereiche verunreinigt waren. Der Monheimer Einsatzleiter veranlasste eine umfangreiche Erkundung des gesamten Rheinufers im Monheimer Stadtgebiet. Dabei wurde festgestellt, dass immer wieder kleinere Bereiche auf mehreren Kilometern betroffen waren. Im Bereich des Rheinkilometers 710 (Höhe Dormagen) wurde eine extreme Verunreinigung auf einer größeren Länge ausgemacht. Da sich die Stellen bis in das Düsseldorfer Einsatzgebiet zogen, schickte die Feuerwehr Düsseldorf einen Einsatzleitwagen zu weiteren Erkundungen zum Fähranleger Urdenbach.

Im weiteren Einsatzverlauf wurde die Feuerwehr Dormagen ebenfalls alarmiert, um das andere Ufer zu kontrollieren. "Unsere Feuerwehr brauchte nicht weiter aktiv zu werden", sagte Stadtsprecher Harald Schlimgen. Es wurde nur Vorkehrung dafür getroffen, im Zweifelsfall den Zufluss zum Silbersee mit einer Barriere zu schließen.

"Wir wissen, wer wann und wo unterwegs ist"

Durch das Umweltamt des Kreises Mettmann sowie der Stadt Düsseldorf, die ebenfalls an der Einsatzstelle waren, wurde das Landesumweltamt hinzugezogen.

Das Kriminalkommissariat der Wasserschutzpolizei hat am Freitag in Düsseldorf die Ermittlungen aufgenommen. Die Duisburger sind zuversichtlich, das Schiff ermitteln zu können, das das Fett abgelassen hat. "Auf dem Rhein ist niemand geheim unterwegs", sagte eine Sprecherin der Wasserschutzpolizei. "Wir wissen schon, wer wann und wo unterwegs ist."

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