Dormagen Rathaus-Galerie hält an Supermarkt fest

Dormagen · Trotz des langen Leerstands ist Manager Jörg Meiners überzeugt, einen Lebensmittelhändler gewinnen zu können. Morgen eröffnet "Kult".

 In der Rathaus-Galerie ist Leerstand kaum noch ein Thema - mit Ausnahme des Untergeschosses. Uneinigkeit herrscht bei den Öffnungszeiten.

In der Rathaus-Galerie ist Leerstand kaum noch ein Thema - mit Ausnahme des Untergeschosses. Uneinigkeit herrscht bei den Öffnungszeiten.

Foto: ATI

Jörg Meiners ist in Feierlaune: Morgen eröffnet der Kölner Modehändler Görgens mit "Kult" eine Filiale in der Rathaus-Galerie. Für den Center-Manager bedeutet dies einen wesentlichen "Lückenschluss": "Damit haben wir es geschafft, tausend Quadratmeter zu vermieten und eine lange Zeit des Leerstands zu beenden." Im Dezember 2012 war der Fachmarkt Baby Walz ausgezogen, seitdem hatte die Fläche leer gestanden. "Dormagen kann sich freuen, dass ein solches Unternehmen mit über 300 Filialen in die Stadt kommt." Dann bleibt nur noch ein Sorgenkind: der fehlende Lebensmittelmarkt.

Galerie-Manager Meiners versprüht weiterhin Zuversicht: "Ich halte an dem Ziel fest, in der Galerie einen Lebensmittelmarkt anzusiedeln. Der gehört dorthin. Ich bin in Gesprächen." Gleichwohl ist es offenbar schwierig, einen Interessenten zu finden. Diese Erfahrung mussten alle Beteiligten im März machen. Da informierte die Einzelhandelsgruppe Edeka mit ihrem Regionalsitz in Moers die Stadt darüber, dass kein Interesse mehr an diesem Standort besteht. "Trotz aller Bemühungen auch seitens der Stadt sieht sich Edeka nicht in der Lage, die Fläche erfolgreich wiederzubeleben", sagte damals Bürgermeister Erik Lierenfeld. Edeka, das als klarer Favorit für die Nachfolge galt, begründete dies mit der zu geringen Größe der Verkaufsflächen in der Galerie. Diese Absage wollte Center-Manager Meiners nicht kommentieren.

Eine klare Meinung hat er aber zum Thema Öffnungszeiten in der Galerie, die Geschäftsinhaber ebenso bewegt die Kunden. Seit 1. März gilt die Regelung, wonach die Geschäfte von 8 bis 20 Uhr geöffnet haben. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus: Die Mehrheit der Läden in der Galerie öffnet später und schließt früher - vor allem für Samstag findet sich so gut wie kein Interessent, der bis 18 Uhr offen hält. Meiner bleibt gelassen: "Wir befinden uns in einer Probephase. Es ist ein Angebot an die Ladeninhaber, ihre Geschäfte länger zu öffnen. Wir leben nicht in einer Diktatur, niemand wird gezwungen." Ob es bei dieser Regelung bleibt, ist noch unklar. Meiners will erst die Auswertung abwarten. In den ersten Wochen wurde genau notiert, wer wann seinen Laden offen hielt.

Der erfahrene Einzelhandelsexperte appelliert an die Händler, die Chancen zu erkennen, die sich in längeren und einheitlichen Öffnungszeiten liegen. "Will man den Standort stärken oder den bestehenden Status auf ewig zementieren?" Er nennt eine Zahl: "Es gibt 38 Prozent Singlehaushalte. Wenn die bis 17, 18 Uhr arbeiten, freuen sie sich, danach noch ausreichend Zeit zum Einkaufen zu haben." Es gebe inzwischen viele, die sagen, sie brauchen die Innenstadt nicht mehr zum Einkauf. Die Attraktivierung der City ist auch ein zentrales Thema der neuen "City-Offensive Dormagen" (CiDo), die zusammen mit der Stadt und der SVGD mit einem City-Management für Impulse sorgen will.

(NGZ)
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