Krefelder Straße Raub und Einbruch - Händler in Angst

Dormagen · Zwei Einbruchsversuche hintereinander kurz vor Weihnachten: Frisörin Rebecca Bonforte ist in Sorge. Viele Geschäftsleuten an der Krefelder Straße fühlen sich nicht mehr sicher.

 Rebecca Bonforte an der Eingangstür zu ihrem Frisörgeschäft, an der Unbekannte an zwei Nächten in Folge gehebelt haben.

Rebecca Bonforte an der Eingangstür zu ihrem Frisörgeschäft, an der Unbekannte an zwei Nächten in Folge gehebelt haben.

Foto: K. Schumilas

Das Interieur im "Funky Rose" ist originell weihnachtlich geschmückt, ein weißer Tannenbaum fällt dem Besucher sofort ins Auge. Aber die weihnachtlich-festliche Stimmung ist Rebecca Bonforte kräftig verhagelt worden. Denn in gleich zwei aufeinander folgenden Nächten wurde ihr Frisör-Geschäft an der Krefelder Straße von Einbrechern heimgesucht. Sie hebelten vorn und am Hinterausgang an den Türen - zum Glück erfolglos. Aber das allein war es nicht, was die junge Frau verängstigt: "Die beiden Typen saßen im Auto länger vor der Tür und beobachteten den Laden. Ich hatte Angst, dass sie mich abfangen wollten."

Die Polizei bestätigt die Einbruchversuche und hat für die Abende/Nächte vom 19. auf den 20. Dezember und vom 20. auf den 21. Dezember entsprechende Fälle aufgenommen. "An den Türen ist gehebelt worden", sagt Polizei-Sprecherinn Daniela Dässel. Nach Meinung von Rebecca Bonforte hatten die Täter beim ersten Versuch "nicht das richtige Werkzeug dabei, daher sind sie wiedergekommen." Die Frisörin beobachtete am zweiten Abend das verdächtige Auto. Jedenfalls schloss sich Bonforte nach Geschäftsschluss ein und ließ sich abholen.

Sie appelliert an die Nachbarn und auch Taxifahrer: "Wir haben hier eine gute Nachbarschaft. Aber vielleicht müssen wir noch aufmerksamer sein und besser auf uns aufpassen." Polizei-Sprecherin Dässel bestätigte, dass es Hinweise auf die mutmaßlichen Täter gibt und deren Vornamen der Polizei genannt wurden. "Die Identität steht noch nicht fest. Wir ermitteln jetzt, um wen es sich handelt, ob diese Personen tatsächlich mit dem Fall etwas zu tun haben und ob sie für andere Taten in Frage kommen."

Bonforte erinnert auch an den Raubüberfall von vor wenigen Wochen auf den Thai-Imbiss schräg gegenüber und die Überfall-Serie in der Innenstadt, die bis heute nicht aufgeklärt ist. Nicht nur sie sorgt sich, auch ihre Nachbarn gehen jeden Tag voller Angst zur Arbeit. "Es ist halt die dunkle Jahreszeit", sagt Sandra Preiß, Mitarbeiterin von "Köttgen Hörakustik".

"Man sieht von innen nicht, wer draußen ist, wer reinkommen will und was bei den Nachbarn passiert. Ich habe Angst, allein im Laden zu sein und abends zum Auto zu gehen." Obwohl viele Ladenbesitzer denken, dass so etwas immer nur anderen passiert, ist die Angst allgegenwertig. "Ich überlege schon, an einem Selbstverteidigungskurs teilzunehmen", erklärt Hülya Yildiz, aus dem "Salon Stern". "Wir sind nun mal nur Frauen hier im Laden. Lieber ein Einbruch als ein Raubüberfall wie im ,Zauberkörbchen'."

Andere dagegen lassen sich von der Einbruch-Serie nicht verunsichern. "Wir sollten keine Angst haben", so Filiz Dikmen in ihrem gleichnamigen Schönheitssalon. Einig sind sich alle: Die jetzige Straßenbeleuchtung reicht in dieser Jahreszeit nicht aus, um sich sicher zu fühlen. "Es wäre auch hilfreich, wenn die Polizei hier öfter Streife fahren würde, gerade wenn es dunkel ist", vertritt Maria Demiraoglu die Meinung vieler Geschäftsleute an der Krefelder Straße.

(NGZ)
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