Dormagen Realschüler debattieren im Landtag

Dormagen · Zwölf Neuntklässler aus der Hackenbroicher Bildungsstätte durften sich in Düsseldorf informieren und als Politiker versuchen.

 Lehrerin Anna Butmann (r.) mit Teilnehmern: (v.l.) Zeynel Akdas, Dilara Uerknez, Nils Bartl, Aileen Ghrissa, Sergio Fernandez-Acet, Madleen Wilkens.

Lehrerin Anna Butmann (r.) mit Teilnehmern: (v.l.) Zeynel Akdas, Dilara Uerknez, Nils Bartl, Aileen Ghrissa, Sergio Fernandez-Acet, Madleen Wilkens.

Foto: Salzburg

Einmal auf dem Platz des Grünen Vorsitzenden Arndt Klocke im Landtag Düsseldorf zu sitzen, das wäre doch eine interessante Erfahrung. Dachte sich Nils Bartl aus der neunten Jahrgangsstufe der Realschule Hackenbroich. Und am vergangenen Dienstag bot sich tatsächlich die Gelegenheit dazu. Bartl und elf weitere Schüler der Realschule verbrachten mit zwei ihrer Lehrerinnen und weiteren rund 390 Schülern anderer Schulen einen kompletten Vormittag im Düsseldorfer Landtag, hielten Reden, diskutierten - und simulierten sogar die Änderung eines vorhandenen Gesetzes.

Nachdem die Schüler den Landtagspräsidenten André Kuper persönlich kennengelernt hatten, durften sie zunächst Fragen stellen und sich danach einen Vortrag über das Thema "Warum ich Politiker geworden bin" anhören. Danach ging es dann an die Praxis und die 199 Schüler aus ganz Nordrhein-Westfalen konnten sich einmal selbst als Abgeordnete versuchen.

Idee der vom Landtag organisierten Aktion "Landtag macht Schule" ist es, besonders junge Menschen für die palamentarische Demokratie zu begeistern und ihnen die alltägliche Arbeit der Abgeordneten nahezubringen. In Form einer fiktiven Änderung des nordrhein-westfälischen Schulgesetzes, wonach an Karneval ein Kostümzwang an allen Schulen gelten soll, konnten die Schüler eigenständig eine Plenarsitzung durchführen und über das Thema diskutieren. Die Mehrheit sprach sich nach einer engagierten Debatte gegen einen Kostümzwang aus.

"Zuerst ist es komisch, in dem großen Plenalsaal zu sitzen, aber nach ein paar Minuten fühlt man sich wie ein richtiger Politiker", erzählt der 15-jährige Zeyne Akdas. Auch seine Englisch- und Politiklehrerin Anna Butman ist begeistert von dem Konzept: "In dieser Atmosphäre nehmen die Kinder alle Informationen viel besser auf, weil sie live dabei sind. In meinem Klassenzimmer könnte ich den Stoff nicht so überzeugend rüberbringen."

Im Anschluss wurde mit Landtagspräsident Kuper sowie Vizepräsidentin Carina Gödecke und Vizepräsident Oliver Keymis noch über Themen diskutiert, die den Schülern am Herzen lagen. Der Besuch endete mit einer Vorstellung des Besucherzentrums.

Dass der Landtag sein Ziel der Interessenförderung erreicht hat, sieht man am Beispiel von Madleen Wilkens: "Ich würde den Landtag gerne noch einmal besuchen. Es war sehr interessant, hinter die Kulissen schauen zu können", sagt sie, woraufhin ihr alle anderen teilnehmenden Schüler der Realschule zustimmen.

Die Realschule Hackenbroich, die vom Landtag wegen einer Teilnahme angefragt wurde, würde auch in Zukunft gerne wieder an derartigen Projekten teilnehmen, bestätigt Lehrerin Anna Butman. Alle teilnehmenden Schüler der Realschule sind derzeit Klassensprecher der neunten Jahrgangsstufe. Schulleiter Alois Moritz möchte die zukünftigen Schülervertreter der Oberstufe auf diesem Wege auch auf die dann auf sie zukommenden Aufgaben in diesem Amt einstimmen.

(NGZ)
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