A57 bei Dormagen Reisebus-Unfall: Audi-Fahrer meldet sich bei der Polizei

Dormagen · Die Kollision eines Reisebusses mit einem Auto am frühen Montagmorgen auf der Autobahn 57 zog stundenlange Behinderungen rund um Dormagen nach sich. Eine 79-Jährige wurde schwer verletzt, der Unfallverursacher war flüchtig. Später meldete sich ein Audifahrer bei der Polizei. Ob es sich dabei um den Verursacher handelt, ist noch unklar.

 Großer Rückstau auf der B9 bei Dormagen.

Großer Rückstau auf der B9 bei Dormagen.

Foto: Hammer, Linda

Ein rücksichtsloses Fahrmanöver dürfte den Fahrer eines weißen Audi teuer zu stehen kommen. Montag fahndete die Polizei nach dem zunächst flüchtigen Verkehrsteilnehmer, der am frühen Montagmorgen auf der Autobahn 57 einen schweren Unfall verursacht hatte, in den ein Reisebus verwickelt war. Bei dem Unfall wurde eine 79-jährige Frau, die in dem Bus saß, schwer verletzt. Ein 48-jähriger Autofahrer erlitt leichte Blessuren. Im Laufe des Tages meldete sich ein Audifahrer bei den Ermittlern. "Aber wir können noch nicht sagen, ob er wirklich etwas mit dem Fall zu tun hat", sagte Sprecher Jochen Schütt von der Polizeipressestelle in Düsseldorf.

 Viele Pendler standen am Montagmorgen im Stau, mussten zum Teil große Umwege fahren.

Viele Pendler standen am Montagmorgen im Stau, mussten zum Teil große Umwege fahren.

Foto: Hammer, Linda

Nach den Ermittlungen hatte sich Folgendes zugetragen: Gegen 5.50 Uhr näherte sich der in Köln gestartete Reisebus, der nur mit sechs Personen besetzt und nach Bremerhaven unterwegs war, der Anschlussstelle Dormagen. Dort wollte ein Lastwagenfahrer auf die A 57 auffahren. Um diesem das Einfädeln zu erleichtern, war der Busfahrer auf die linke der beiden Fahrspuren gewechselt und hatte den Laster überholt. Der ebenfalls auffahrende Fahrer des weißen Audi sei dann unmittelbar vor dem Bus vom Beschleunigungsstreifen gleich auf die linke Fahrspur gezogen, berichtet die Polizei. Der Busfahrer wurde dadurch zu einer Vollbremsung gezwungen. Den Zusammenstoß mit dem Audi konnte er so verhindern, nicht aber den mit dem Wagen eines hinter dem Bus fahrenden 48-Jährigen.

Dem 48-Jährigen gelang es nicht, sein Fahrzeug rechtzeitig zu bremsen; er fuhr auf den Bus auf. Dabei habe sich der Mann leicht verletzt, teilte die Polizei mit. Eine 79-jährige Seniorin, die im Reisebus saß, verletzte sich schwer. Der Unfallverursacher entfernte sich von der Unglücksstelle. Den entstandenen Sachschaden bezifferte die Polizei auf rund 30 000 Euro.

Auf viele Verkehrsteilnehmer, die Montagmorgen zwischen Köln und Neuss beziehungsweise im Umfeld von Dormagen unterwegs waren, hatte der Unfall unerfreuliche Auswirkungen. Die A 57 in Richtung Neuss musste während der Unfallaufnahme immer wieder gesperrt werden. Das führte zu einem Stau auf einer Länge von mehr als zehn Kilometern.

Verkehrschaos rund um Dormagen

In der Gegenrichtung sah es nicht viel besser aus: Auch dort entstand ein Stau, hervorgerufen durch Gaffer, die ihre Fahrzeuge auf Höhe der Unfallstelle abbremsten. Die Sperrungen waren zwar um 10 Uhr beendet, doch das Verkehrschaos dauerte noch deutlich länger. Allerdings nicht auf der Autobahn 57, die danach wieder weitgehend frei befahrbar war, sondern auf den Nebenstrecken, auf die viele Verkehrsteilnehmer auch aufgrund von Radiomeldungen über den Unfall ausgewichen waren. Große Behinderungen gab es vor allem auf der Bundesstraße 9 zwischen Dormagen und Neuss. Auch auf der Landstraße 380 stockte es erheblich, weil sich dort der Verkehr von der Autobahn zurückstaute. "Teilweise ist der Verkehr nach dem Busunfall um Dormagen herum zum Erliegen gekommen", berichtete Polizeisprecherin Diane Drawe.

Die Polizei bittet um weitere Hinweise, die zur Klärung des Unfallhergangs führen. Kontakt über das Verkehrskommissariat 1 in Düsseldorf unter 0211 8700.

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