Dormagen Reservisten helfen und repräsentieren

Dormagen · Die Reservistenkameradschaft Dormagen hilft im Katastrophenschutz - vor allem beim Deichschutz - und nimmt an Gedenkveranstaltungen in Dormagen und der Normandie teil. Auch Militär-Wettkämpfe stehen auf dem Programm.

 Der Dormagener Erik Heinen (2.v.r.) im Kontakt mit Weltkriegs-Veteranen in der Normandie. Zu den "D-Day"-Feiern reiste zum vierten Mal eine Abordnung der Dormagener Reservistenkameradschaft nach Frankreich.

Der Dormagener Erik Heinen (2.v.r.) im Kontakt mit Weltkriegs-Veteranen in der Normandie. Zu den "D-Day"-Feiern reiste zum vierten Mal eine Abordnung der Dormagener Reservistenkameradschaft nach Frankreich.

Foto: ON

Noch am vergangenen Samstag waren einige Mitglieder der Reservistenkameradschaft Dormagen bei einer Kurzwehrübung im Einsatz: Mit der Feuerwehr in Dormagen übten sie bei extrem hochsommerlichen Temperaturen den Ernstfall. "Wir sind auch im erweiterten Katastrophenschutz tätig", erläutert Erik Heinen, Vorsitzender der Dormagener Reservistenkameradschaft. So proben die Reservisten seit Jahren bei Deichübungen den schnellen und richtigen Aufbau der mobilen Deichtore und Schutzelemente. Im Katastrophenfall steht dem Landrat auch ein Bundeswehr-Berater zur Verfügung: "Auch nach dem Orkan Ela an Pfingsten 2014 waren Reservisten beim Aufräumen der Sturmschäden in Düsseldorf im Einsatz", erinnert Heinen.

Heimatschutz ist eine Aufgabe des Zusammenschlusses früherer Soldaten - Mitwirken bei Gedenkveranstaltungen in Dormagen und der Normandie eine weitere. "Die Fahrten haben sich mit der Zeit entwickelt, das ist wirklich bewegend", kommentiert Heinen die vielen berührenden Begegnungen mit den Alliierten, vor allem mit Veteranen des Zweiten Weltkriegs. "Wir Deutsche werden dabei sehr freundlich und herzlich aufgenommen", betont er die Völkerverständigung. So war auch die vierte Teilnahme an den "D-Day"-Feierlichkeiten, mit denen des 71. Jahrestags der Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 gedacht wurde, jetzt wieder eine besondere Ehre für die zehnköpfige Reservistenkameradschaft aus Dormagen: "Wir repräsentieren dort unser Land und werden fest in das Programm eingebunden." Die drei dort vertretenen Delegationen waren im Auftrag der deutschen Botschaft in der Normandie, wo sie auch Blumen niederlegten und feierlichen Zeremonien beiwohnten.

Der Reservistenkameradschaft, die 1976 in Dormagen gegründet wurde, kann jeder ehemalige Bundeswehrsoldat beitreten. "Jeder, der einen Tag Wehrpflicht geleistet hat, und alle Berufs- und Zeitsoldaten können bei uns mitmachen", erläutert Erik Heinen. Zahlreiche Veranstaltungen halten den "Kameradschaftsgeist" hoch und dienen der Kontaktpflege, wie Heinen sagt. Fortbildungen sichern den hohen Kenntnisstand der ehemaligen Soldaten. "Zudem halten wir uns weiter fit", weist er auf frühere Wehrübungen und zahlreiche Deutsche Reservistenmeisterschaften hin - die nächste steht im Herbst in Köln an. Dabei geht es um Retten und Bergen. Nach dem Weggang der britischen Streitkräfte aus Mönchengladbach wird ein Nachfolge-Ort für die Internationale Militär-Meisterschaft gesucht. Da wäre 2016 zum 40-Jährigen der Gruppe Dormagen ein guter Ort. "Mal sehen, was möglich ist", meint Heinen.

In Dormagen veranstaltet die Reservistenkameradschaft mit der Stadt die Gedenkfeier zum Volkstrauertag am Ehrenmal auf dem Alten Friedhof. "Diese Feierstunde hat sich in Dormagen etabliert", sagt Erik Heinen erfreut. Dabei gedenken Bürgermeister und Reservisten gemeinsam mit Gästen der durch Kriege und Terror Gestorbenen.

(NGZ)
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