Dormagen Rheinwacht droht "Heimturnier" in Zons

Dormagen · Im Mai kommenden Jahres soll zumindest der Kunstrasenplatz der neuen Sportanlage des SV Rheinwacht Stürzelberg fertig sein. Klappt dies nicht, wäre eine Option, mit dem Pfingtstturnier der C-Junioren nach Zons auszuweichen.

Michael Krause freut sich: "Borussia Mönchengladbach hat angekündigt, im nächsten Jahr dabei zu sein." Damit würde die 48. Auflage des C-Junioren-Pfingstturnier der Rheinwacht Stürzelberg deutlich aufgewertet. "Aber die haben natürlich nur Interesse, weil sie auf einem Kunstrasenplatz spielen können", sagt der Vorsitzende. Das ist der Plan: Der Neubau der Sportanlage am Weißen Stein soll bis dahin so weit fertig sein, dass zumindest der Sportplatz fertig und bespielbar ist. Alles andere, wie Vereinsheim und Umkleidekabinen, werde erst zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Der Zeitplan ist eng, was passiert, wenn zu Pfingsten der Kunstrasenplatz nicht fertig ist? Eine Option lautet, dass die Rheinwacht mit ihrem Traditionsturnier ausgerechnet zum (ungeliebten) Nachbarn Zons ausweicht. Realistisch? "Eigentlich nicht", sagt Krause.

Sportausschuss-Vorsitzender Detlev Zenk hatte diese Möglichkeit ins Spiel gebracht, "für den Fall der Fälle", aber auch gleich selbst eingeräumt: "Keiner möchte das." Gleichwohl muss der Verein die ein oder andere Variante durchspielen für den Fall, dass das Traditionsturnier nicht wie geplant ausgetragen werden kann. Im Sportausschuss erklärte Bernd Lewerenz vom Sportservice, dass am 26. Oktober die Tiefbaufirma Tholen mit Erschließungsmaßnahmen am Weißen Stein beginnen werde - das erste sichtbare äußere Zeichen für den Start des Sportplatzbaus. "Die übrigen Ausschreibungen sind auch raus", sagte er. Der Zeitplan soll und kann gehalten werden, "wenn es nicht vier Wochen lang schlechtes Wetter am Stück gibt, das eine Bautätigkeit verhindert". Bei diesem 1,5 Millionen Euro teuren Projekt geht es auch um Personal. Lewerenz erklärte, dass es problematisch gewesen sei, Planer zu finden, dies aber nun gelungen sei. Es werde ein "verändertes Zeittableau geben", das er jedoch noch nicht habe. Architektin Claudia Pannhausen ("Wir sind mit Verzögerung gestartet, weil wir erst Ende September unser Team komplett hatten") brachte beim Thema Kosten noch eine spezielle Note ins Spiel: "Es ist natürlich unsere Aufgabe, den Kostenrahmen einzuhalten. Sollten wir feststellen, dass es knapp wird, dann müssen wir schauen, was wir uns leisten können und was nicht." Die Baubranche sei derzeit "eng, weil viel gebaut wird". Das bedeute, so Pannhausen: "Je enger die Zeitschiene ist, die wir mit den Unternehmen absprechen, desto höher wird der Preis."

Die marode Rheinwacht-Anlage ist noch in Betrieb, das soll auch über den Zeitpunkt der Fertigstellung des neuen Platzes hinaus der Fall sein, um die Umkleiden und Duschen zu nutzen. Als Provisorium kommen während des Juniorenturniers auch Dusch-Container in Frage, so die Sportverwaltung. Denkbar sei auch, erklärte Lewerenz, das für diesen Zeitraum ein Shuttle-Service eingerichtet wird, der die jugendlichen Kicker per Bus ins Zonser Heidestadion und zurück bringt. "Oder auf unsere Anlage", ergänzt SV-Vorsitzender Krause. Er betont zwar, dass es Berührungspunkte nach Zons gebe, wo Alte Herren- und Schützenturnier ausgetragen werde, aber es klingt deutlich durch, dass den Stürzelbergern im Zweifel lieber die Duschen in ihrer maroden Unterkunft an der Schulstraße andrehen als in Zons Gastrecht in Anspruch zu nehmen.

(schum)
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