Dormagen Rheinwacht hat Flüchtlinge zum Fußball-Straßenturnier eingeladen

Dormagen · Wenn es um die Integration von Flüchtlingen geht, ist häufig kurzfristige und unbürokratische Hilfe gefragt. Der Fußball bietet dafür gute Möglichkeiten - denn das Spiel verstehen Menschen aus allen Kulturen gleich. Der SV Rheinwacht Stürzelberg will jetzt mit gutem Beispiel vorangehen und hat seit einigen Wochen Flüchtlinge zum Fußballspielen eingeladen.

Beim traditionellen Straßenturnier auf dem Aschenplatz kickten gestern rund 50 Vereinsmitglieder mit 50 Flüchtlingen - und traten in gemischten Mannschaften zu einem großen Freundschaftsspiel an. "Wir wollen mit dem Spiel ins neue Jahr starten und gleichzeitig das stabile Wetter nutzen, ehe es bald richtig kalt wird", sagte SV-Schatzmeister Mathias Molloisch-Wilson, der von einer "großen Hilfsbereitschaft" spricht. Viele Vereinsmitglieder spendeten etwa Fußballschuhe und Trainingsanzüge für die Neuankömmlinge, die zu einem Großteil vorübergehend in den Erntehelfer-Wohnungen eines benachbarten Landwirtes leben.

Dem SV Rheinwacht um Vereinschef Michael Krause geht es darum, Flüchtlingen eine Möglichkeit zu bieten, ihre Freizeit aktiv zu gestalten. "Die Langeweile ist oft groß. Die Flüchtlinge freuen sich, dass sie hier Fußball spielen können", berichtet Ercan Sözeri (29) aus Stürzelberg, der sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagiert und eine Art Vermittlerrolle übernommen hat. Der Verein hatte im Vorfeld zum Spiel eingeladen, Ercan Sözeri hatte in den Wohnheimen noch einmal ganz gezielt auf das Angebot aufmerksam gemacht.

Mathias Molloisch-Wilson betont, dass es sich bei dem traditionellen Straßenturnier nicht um eine einmalige Aktion handelt: "Die Flüchtlinge sind jederzeit in unserem Verein willkommen und können als Gastspieler auch unabhängig von einer festen Mitgliedschaft mitkicken." Regelmäßig kämen zwischen zehn und 15 Asylbewerber zum Training und klinkten sich vor allem in der A-Jugend ins Training ein. Der Spaßfaktor ist dabei sehr groß. "Der nächste Schritt wäre dann eine feste Mitgliedschaft in unserem Verein", sagt der Fußballfreund.

(NGZ)
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