Dormagen Festival-Atmosphäre beim Rock'n'Roll-Slam

Dormagen · 22 Bands heizten den Besuchern des Festivals ordentlich ein. Die Zukunft des Festivals ist nach nicht ausverkauften Rängen und einem "dicken Minus" jedoch ungewiss.

Rock'n'Roll-Slam 2017: Fotos vom Festival in Dormagen
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Das war der Rock'n'Roll-Slam 2017

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Vor 25 Jahren rockte sie schon mal die Freilichtbühne. Am Freitagabend kehrte die Ska-Band "The Busters" beim "Rock'n'Roll Slam"-Festival nach Dormagen zurück und brachte mit ihrer mitreißenden Gute-Laune-Musik die Besucher zum Tanzen. Den Musikstil beschreibt Hardy Appich so: "Ska ist schneller Reggae mit Rock-Elementen wie einer E-Gitarre und sogar Holz- und Blechbläsern wie Saxophon, Trompete oder Posaune."

Insgesamt traten bei der dritten Auflage des "Rock'n'Roll Slams" auf der Freilichtbühne an zwei Tagen je elf Bands auf. "Es war immer das Ziel, das Event zweitägig zu veranstalten, damit wir einen Festival-Charakter hinbekommen", sagt Erik Krüger, der mit Robin Zur als "Die Eventmacher" den Slam veranstaltet. Dafür sorgte auch der kostenfreie Zeltplatz. Die Besucher zeigten sich zufrieden: "Ein schönes, entspanntes und familiäres Festival. Klein und kuschelig mit genialen Bands. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt", sagte Ralf Richter aus Ratingen, der auch in Zons zeltete.

Fest eingeplant war die vierte Auflage für das erste Augustwochenende 2018, auch wenn der Ort noch nicht feststand. Am Sonntag posteten die Veranstalter auf Facebook jedoch eine angesichts nicht ausverkaufter Ränge ernüchterte Bilanz: "In den ersten beiden Jahren noch plus minus Null, gehen wir dieses Jahr leider mit einem dicken Minus nach Hause und müssen überlegen, ob und wie es weiter geht."

Dabei konnte sich das "Lineup" aus 22 Bands, darunter vier Gruppen aus Dormagen und mit "Jaya The Cat" auch eine US-Band, die jetzt in den Niederlanden beheimatet ist, sehen lassen. Nicht ganz so weit hatte es "Heldmaschine" aus Koblenz. Sie brachte Musik der Richtung NDH (Neue Deutsche Härte) auf die Bühne und setzte auf tiefgründige Texte, die Themen wie Hetze oder Dekadenz aufgreifen. "Wir wollen, dass sich die Leute Gedanken machen und gehen dabei nicht mit erhobenem Zeigefinger vor", sagte Sänger René Anlauff.

Heimisch fühlte sich "Crud", die dem Rock-Subgenre Darkrock angehören. Die Dormagener Band ist das zweite Mal dabei: "Es ist für uns das Highlight des Jahres. Ich hoffe, es wird noch größer", so "C. Max", der Bassist von "Crud": "Es ist immer ein schönes Event mit vielen Freunden und einer tadellosen Organisation dank der vielen Helfer." Ebenfalls aus Dormagen kommt die Pop-Punk-Band "False Blossom", die auch ihren aktuellen Song "Attention, Dream, Reality" aufführte.

"Zum Teil bewerben sich die Bands für das Festival, teils realisieren wir Zuschauervorschläge, und wir schauen uns bei den 'Bookern' um", sagt Zur. Dass zeitgleich mit "Wacken" ein großes Heavy-Metal-Festival stattfindet, hatte für den Slam auch Vorteile: "Wir haben einige Bands am Freitag hier, die am Samstag in Wacken sind und andersherum. So bekommen wir Bands nach Dormagen, die sonst nicht so einfach zu holen wären." Die Veranstalter möchten mehr internationale Bands verpflichten.

(NGZ)
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