Dormagen Rockcover und jiddische Musik in der Kulturkirche

Dormagen · Ein englischer Singer/Songwriter covert unter anderem Blues- sowie Rockklassiker und ein Quintett zaubert jiddische Musik mit deutschem Gesang auf die Bühne. Für dieses abwechslungsreiche Musikprogramm mussten Dormagener ihre Heimatstadt am vergangenen Freitag gar nicht verlassen. Denn in der Kulturkirche an der Ostpreußenallee konnten sie das direkt hintereinander verfolgen.

 Das "ZimmaOrkestra" überzeugte mit jiddischer Musik, mal heiter, mal besinnlich.

Das "ZimmaOrkestra" überzeugte mit jiddischer Musik, mal heiter, mal besinnlich.

Foto: Salz

Den Anfang machte Martin Murray, der aus dem englischen Ort Barnstaple kommt und seit etwa 35 Jahren in Deutschland lebt. "Früher habe ich Antiquitäten von England nach Deutschland exportiert", sagt er und da es ihm hier so gut gefiel, wanderte er aus. Murray lernte Schreiner und kümmert sich auch um die Restauration von Antiquitäten. "Ich liebe das Handwerk und die Musik", sagt der Engländer, dem es egal ist, wo er spielt, ob Kneipe, Saal oder auch mal auf der Straße: "Es macht mir einfach Spaß, die Leute zu unterhalten." Das Publikum freute sich am Freitagabend über Coverversionen von George Harrison ("Here comes the sun") oder auch Eric Clapton ("Layla"). Den Song "Tears in Heaven" von Eric Clapton widmete Martin Murray den Betroffenen des Manchester-Attentates und sorgte damit für einen Gänsehautmoment.

Mit munteren Klängen und Melodien gab die Gruppe "ZimmaOrkestra" ihre Musik zum Besten. Dabei spielte das Quintett Klezmer. "Das ist die jiddische Musik, die sich in den vergangenen 100 Jahren verbreitet hat", sagt Lutz Debus. "Es eine lebensbejahende Musik, die mit Hochzeitstänzen angefangen hat, aber es gibt auch traurige Elemente, da die jüdische Geschichte eine traurige ist", sagt Debus, der ebenso wie sein Bruder Ingo Debus jüdischer Abstammung ist. Neben heiteren Liedern drückte das "ZimmaOrkestra" auch schlimme Geschehnisse in ihren selbst geschriebenen, deutschen Texten aus. Pfarrer Frank Picht, Organisator der Friday-Night-Reihe, war zufrieden mit den etwa 50 Besuchern: "Das war heute mal etwas anderes. Schön, dass auch das Anklang findet."

(clü)
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