Dormagen Römer-Therme: Minus von 354 000 Euro

Dormagen · Die Stadt muss sich verabredungsgemäß zur Hälfte an dem Betriebskosten-Defizit beteiligen.

 Die Römer-Therme hat finanzielle Probleme.

Die Römer-Therme hat finanzielle Probleme.

Foto: Linda Hammer

Die Befürchtung, die Stadt müsse auf Jahre hinaus einen Maximalbetrag für die defizitäre Römer-Therme bezahlen, hat sich in der ersten Abrechnung nicht bewahrheitet: Der Jahresbericht des TSV Bayer Dormagen weist im vergangenen Jahr für die Römer-Therme ein Gesamtdefizit von 354 000 Euro aus. Das bedeutet, dass die Stadt verabredungsgemäß die Hälfte dieses Defizits ausgleicht - also 177 000 Euro. Der maximal mögliche städtische Zuschuss ist auf 200 000 Euro begrenzt.

Erst durch den ersten Bürgerentscheid in der Geschichte Dormagens wurde die Stadt 2012 zu dieser Zahlung verpflichtet und das Freibad gerettet, das von der Schließung bedroht war. Wie unterschiedlich die Jahresergebnisse der Römer-Therme sind, belegen diese Zahlen: 2010 betrug das Minus 370 000 Euro, 2011 dann 310 000 Euro und ein Jahr später 324 000 Euro.

TSV-Geschäftsführer Frank Neuenhausen spricht auf der einen Seite von deutlich höheren Einnahmen bei den Eintrittsgeldern in Höhe von plus 38 000 Euro. "Da ist die Erhöhung des Eintrittspreises zum 1. April voll durchgeschlagen." Der Eintritt kostet fünf Euro statt zuvor 4,50 Euro. Ferner wirkte sich die Abschaffung der Jahreskarten ebenso aus. Auf der anderen Seite musste bei den Badegästen ein Rückgang von sieben Prozent auf 127 000 registriert werden. Den Grund dafür sieht Neuenhausen im "sehr kalten Frühjahr 2013", wo die Besucherzahlen gravierend zurückgegangen seien. Zum Vergleich: Kamen in den ersten fünf Monaten des Jahres 2012 15 000 Badegäste, so waren es im vergangenen Jahr nur 9000.

Dass das Gesamtdefizit so hoch ausfiel, liegt, so erklärt der Geschäftsführer, an den "sehr viel höheren Betriebskosten". Vor allem notwendige Kanaluntersuchungen haben die Bilanz verhagelt. Hinzu kommen höhere Energiekosten.

Neuenhausen hat die Diskussion um die mangelnde Schwimmfähigkeit verfolgt. "Diese Zahlen sind mehr als erschreckend", kommentiert er den Umstand, wonach an manchen Schulen die Hälfte der Drittklässler nicht schwimmen kann. "Wir benötigen mehr Wasserflächen", sagt er. "Wir prüfen momentan, ob und wie wir helfen können." Notwendig wäre eine größere Kapazität bei den Umkleidekabinen. Ein Umkleide-Container könnte eine Lösung sein.

(schum)
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