Dormagen Schauspieler erklären Cybermobbing auf der Bühne

Dormagen · Das Kölner Theaters "Comic-on!" spielte gestern zwei Stücke vor Schülern des Bettina-von-Arnim Gymnasiums.

Dormagen: Schauspieler erklären Cybermobbing auf der Bühne
Foto: Tinter Anja

Beleidigungen auf Internetportalen wie Facebook, peinliche Bilder und Videos bei Instagram, Snapchat oder verschickt per WhatsApp, das sind die Formen von Cybermobbing, die heute wahrscheinlich vielen Schülern bekannt sind. Mit dem Theaterstück "R@usgemobbt.de" veranschaulichte das Kölner Tourneetheater Comic on! gestern am Bettina-von-Arnim Gymnasium rund 190 Schülern die Folgen von Cybermobbing. Marcel Langer (Nik), Anne Katharina Müller (Nathalie) und Julia Knorst (Lissi) spielten realitätsnah Situationen aus dem Schulalltag nach und hinterließen Eindruck bei ihrem neun bis 12 Jahre alten Publikum, das gespannt zusah.

Die Geschichte: Nik lebt bei seiner alleinerziehenden Mutter und muss auf Grund von deren Job oft umziehen. In der neuen Klasse hat er noch keinen richtigen Anschluss gefunden und flüchtet sich nach der Schule in die virtuelle Welt seiner Computerspiele. Er schließt Freundschaft mit Klassenkameradin Nathalie, die ihm zur Seite steht, als er von der älteren Lissi beklaut, erpresst und gedemütigt wird. Um von Lissi in Ruhe gelassen zu werden, willigt Nik schließlich ein, ein peinliches Video von Nathalie im Netz zu teilen und an seine Mitschüler zu schicken. Was daraus für Nathalie folgt, ist Cybermobbing, das stellt Schauspielerin Anne Katharina Müller am eignen Leib dar.

"Theater berührt anders, so kann man die Schüler erreichen", sagt Franz Zöhren, Leiter des Theaters und Regisseur des Stücks. Um auch die Zielgruppe zwischen 13 und 16 Jahren anzusprechen spielten die Schauspieler im Anschluss ein zweites Stück. Nach den Aufführungen gab es eine Diskussionsrunde mit den Schülern. "Warum wird gemobbt?" und "Was sind denn die Folgen von Mobbing?" fragten die Schauspieler in die Runde. Die Kinder waren sich einig, dass Mobbing schwerwiegende Konsequenzen für die Opfer haben könne und man versuchen müsse, einzugreifen. Auf Fragen der Schüler erzählten die Schauspieler Erfahrungen aus der eigenen Schulzeit, in der sie wegen roter Haare oder"uncooler" Klamotten gemobbt wurden und wie sie gelernt haben, darüber zu stehen. In Kooperation mit der Bürgerstiftung Dormagen und der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Neuss konnte das Stück finanziell realisiert werden.

(NGZ)
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