Dormagen "Schöne Bescherung" im Theater

Dormagen · Die Weihnachtskomödie im Kammertheater rechnet mit Schwiegermüttern ab.

 Tom Müller und Sabine Misiorny bei ihrer Komödie "Schöne Bescherung", die 2015 noch neun Mal im Kammertheater gespielt wird.

Tom Müller und Sabine Misiorny bei ihrer Komödie "Schöne Bescherung", die 2015 noch neun Mal im Kammertheater gespielt wird.

Foto: G. Hoehne

Einen Heiligabend in trauter Zweisamkeit haben Silvia (Sabine Misiorny) und Paul (Tom Müller) während ihrer Ehe noch nicht erlebt. Auf ihrem Wunschzettel fürs Fest findet sich folglich nichts anderes, doch sich das zu erfüllen, gerät in der Weihnachtskomödie "Schöne Bescherung" zur kaum lösbaren Herkulesaufgabe.

Beide Schwiegermütter nämlich haben anders disponiert und beginnen schon etliche Tage vor Weihnachten mit einem regelrechten Telefonbombardement, das Silvia und Paul zum Improvisieren zwingt.

Wie gerade das zur buchstäblich "Schönen Bescherung" führt, demonstrieren Sabine Misiorny und Tom Müller zur großen Gaudi des Publikums in ihrem im Jahr 2000 uraufgeführten, zeitlos aktuell bleibenden Bühnenspaß mit allen Finessen. Wobei auch manch ein Seitenhieb auf allseits bekannte Phänomene fällt, wie den heftig umstrittenen Plastik-Weihnachtsbaum, der laut Beschreibung immerhin ein "Hohen Qualitat Weihnachten Baum" ist. Nur mit großer Mühe gelingt es, die Besuche der Damen und Herren Eltern so zu koordinieren, dass die sich - eigentlich - nicht über den Weg laufen können. Natürlich kommt alles anders und die sich ohnehin in herzlicher Abneigung verbundenen, einstigen Erziehungsberechtigten begegnen einander just am 24.12. vor dem Haus ihrer Sprösslinge, indem sie einen Auffahrunfall fabrizieren. Der erspart Silvia und Paul zwar den Besuch, beschert ihnen dafür Streit und restlos verdorben wird der Abend noch durch den Beruf: Silvia muss noch mal schnell zwecks Rezension in ein Weihnachtskonzert, Paul schläft auf der Couch ein und erst zu ganz später Stunde sind die beiden so allein, wie sie es sich für den ganzen Tag gewünscht hätten. Als gelinde Drohung erscheint am Horizont bereits der zweite Feiertag: An dem wäre nämlich ihrerseits ein Besuch bei der Familie fällig.

Für die Erstaufführung der quirligen Komödie gab es lang anhaltenden Applaus. Insbesondere, aber keineswegs ausschließlich, ist der Besuch Schwiegermüttern sehr zu empfehlen.

(NGZ)
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