Dormagen Schüler gestalten Pogromnacht-Gedenkfeier mit

Dormagen · Wie in den vergangenen Jahren wird die Dormagener Gedenkfeier zur Reichspogromnacht maßgeblich von heimischen Schülern mitgestaltet. Am Montag, 9. November, ab 18 Uhr tragen die Mädchen und Jungen der Hackenbroicher Realschule und des Dormagener Bettina-von-Arnim-Gymnasiums auf dem jüdischen Friedhof an der Krefelder Straße ihre selbst erarbeiten Wortbeiträge vor. Für den passenden musikalischen Rahmen sorgt ehrenamtlich einmal mehr der engagierte Dormagener Musiklehrer Sven Jungbeck. Die offizielle Ansprache hält Bürgermeister Erik Lierenfeld.

Mit der Gedenkfeier, die das städtische Kulturbüro in Zusammenarbeit mit dem Partnerschaftsverein Dormagen-Kiryat Ono ausrichtet, wollen die Initiatoren die Erinnerung wachhalten und "Nie wieder!" mahnen. Denn am 9. November jährt sich zum 77. Mal die von den Nationalsozialisten verharmlosend so bezeichnete "Kristallnacht", in der auch in Dormagen die Fensterscheiben jüdischer Geschäfte und Häuser zersplitterten. Betroffen waren mehrere Familien aus der Innenstadt, die von der Sturmabteilung (SA) beraubt und verhaftet wurden. Auf der Kölner Straße traf es auch die Familie von Louis Dahl, die dort eine Metzgerei führte. Sie wurde von der SA und Dormagener Bürgern geplündert und zerstört, danach musste die Familie Dahl sie schließen. Nachbarn kauften den Laden zu einem minimalen Preis, den die Familie nie erhalten hat. Die in Dormagen noch lebenden Juden wurden in der Reichspogromnacht verhaftet.

Die Gedenkfeier dauert eine halbe Stunde, der Eintritt ist frei. Fragen beantwortet das städtische Kulturbüro unter 02133 257-338.

(NGZ)
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