Serie Dormagens Familienzentren Schwerpunkt liegt bei Integration

Dormagen · In der Kita St. Katharina gehören auch Sprachförderung und Musik zum Profil.

Hackenbroich Dass ein Angebot mangels Teilnehmer mal abgesagt werden muss, komme nicht vor. "Unsere Angebote brummen", sagt Kita-Leiterin Christiane Jungbeck. Und nicht nur Eltern und Interessierte aus Hackenbroich kommen, sondern aus dem gesamten Stadtgebiet sowie dem Kölner Norden. 105 Mädchen und Jungen besuchen die Einrichtung (davon 38 Kinder unter drei Jahren), die seit 2007 landeszertifiziertes Familienzentrum, darüber hinaus auch katholisches Familienzentrum ist und von 2011 bis 2015 am Bundesprogramm "Schwerpunkt Kitas Sprache und Integration" teilgenommen hat.

Sprachvielfalt gibt es in der Kita übrigens nicht nur, was die Kinder betrifft: "Wir haben hier Kolleginnen, die auch polnisch, russisch und französisch sprechen", sagt Jungbeck. Für Mütter mit Zuwanderungsgeschichte werden Deutschkurse angeboten, es gibt eine Eltern-Kind-Gruppe speziell für Flüchtlingsfamilien. "Dort geht es natürlich auch um Probleme, die die ganze Familie betreffen", so die Leiterin. Auf Wunsch werden Flüchtlingsfamilien zu Behördengängen, Arztbesuchen oder Terminen beim Bundesministerium für Migration begleitet. Vier weitere Eltern-Kind-Gruppen, eine Los-Lös-Gruppe, der Babyclub, Elterncafés, Elternabende zu pädagogischen Themen gehören ebenso zum Familienzentrums-Alltag wie Workshops, Kochkurse, Erziehungsberatung und Naturexkursionen. Im benachbarten Pfarrzentrum bietet die Kita sogar eine "Kinderbetreuung in Notfällen" an.

Die musikalische Erziehung wird im Familienzentrum St. Katharina ebenfalls groß geschrieben. Eng ist die Verbindung zum Chorhaus St. Michael. "Einmal in der Woche kommt der Kantor und singt mit uns", sagt Jungbeck. Aber nicht nur der: Sebastian Schlömer, ehemaliges Kita-Kind und mittlerweile Musikstudent, besucht jeden Freitag die Vorschulkinder, um mit ihnen zu singen.

Die Grundidee der pädagogischen Arbeit richtet sich übrigens nach einer Idee Johann Heinrich Pestalozzis: "Vergleiche nie ein Kind mit einem anderen, sondern immer nur mit sich selbst".

(NGZ)
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