Dormagen Sechs Verletzte auf "Unfall-Kreuzung"

Dormagen · Schon wieder schockt ein schwerer Unfall im Kreuzungsbereich Franz-Gerstner-Straße/Provinzialstraße. Nirgendwo in Dormagen ist es gefährlicher als dort, wo die beiden Landstraßen aufeinandertreffen: 20 Verletzte in 14 Monaten.

 Schwer beschädigt wurde der Renault Scenic (links), der im Kreuzungsbereich mit einem Mercedes Geländewagen zusammengestoßen ist. Eine Frau musste mit schweren Gerät aus dem Mercedes befreit werden.

Schwer beschädigt wurde der Renault Scenic (links), der im Kreuzungsbereich mit einem Mercedes Geländewagen zusammengestoßen ist. Eine Frau musste mit schweren Gerät aus dem Mercedes befreit werden.

Foto: Patrick Schüller

Den Rettungskräften bot sich ein schlimmer Anblick, als sie an Karsamstag um kurz nach Mitternacht im Kreuzungsbereich der beiden Landstraßen L 280 (Provinzialstraße) und L 380 (Franz-Gerstner-Straße) eintrafen: Zwei Autos waren ineinander gefahren - sechs Menschen wurden dabei verletzt und mussten ins Kreiskrankenhaus Hackenbroich gebracht werden. Die Verletzungen sind "unterschiedlich schwer", so die Polizei in einer ersten Einschätzung. Den Sachschaden beziffert sie auf 40.000 Euro. Dieser Unfall ist in diesem Bereich ist keine Ausnahme - im Gegenteil: Es ist bereits der sechste Unfall in den vergangenen 14 Monaten, bei denen 20 Menschen verletzt worden. Diese Kreuzung verdient die traurige Bezeichnung "Top-Unfall-Kreuzung" von Dormagen.

Kurz nach Mitternacht war ein 24 Jahre alter Grevenbroicher mit einem Renault Scenic auf der Franz-Gerstner-Straße in Richtung Nievenheim unterwegs. Im Kreuzungsbereich wollte er nach links in Richtung Delhoven abbiegen. Dabei übersah er offenbar einen entgegen kommenden Mercedes Geländewagen. Der Fahrer, ein 67 Jahre alter Dormagener, konnte trotz Vollbremsung einen Zusammenstoß nicht vermeiden. Beide Fahrzeuge wurden erheblich beschädigt und waren nicht mehr fahrbereit. Sie mussten durch Abschleppwagen geborgen werden.

Im September vergangenen Jahres hatte es den letzten schweren Unfall dort gegeben, als es dort ebenfalls bei einer Linksabbiege-Situation krachte und zwei Kinder und zwei Erwachsene verletzt ins Krankenhaus gebracht werden mussten.

Dormagens Unfall-Kreuzung Nummer eins ist auch kreisweit bekannt. In der aktuellen Verkehrsunfallbilanz der Kreispolizeibehörde gehört sie zu den zehn sogenannten Unfallhäufungsstellen im Kreis. Was ist der Grund für diese Unfallhäufung? Offenbar liegt es mit daran, dass durch die tiefer liegende L 380 die Autofahrer auf dieser Straße von denen, die ihnen entgegenkommen, schlechter gesehen werden.

Der Landesbetrieb Straßen-NRW hat offenbar erkannt, dass dort Handlungsbedarf besteht. Allerdings nicht sofort. "Ende 2018 soll der Umbau dieser Kreuzung erfolgen". Dann soll jede der Straßen eine eigene Spur für Rechts- und Linksabbieger und für den Geradeaus-Verkehr erhalten. Für diesen Umbau müssen Flächen erworben werden, andere gehören dem Land bereits. Im Internet sorgt die Unfallhäufigkeit bereits für Diskussionen. Auf Facebook ist schon einer "Todeskreuzung!" die Rede. Es wird vorgeschlagen, dort einen doppelspurigen Kreisverkehr anzulegen. Es heißt dort auch, dass die Ampelschaltung nicht richtig sei. Die Phase, in der die Ampel von grün auf rot springt, sei zu knapp bemessen und müsse überprüft werden.

(schum)
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