Dormagen Seit 30 Jahren Reibekuchen von Familie Cremer

Dormagen · Seit 1985 kommt Elfi Cremer zum Weihnachtsmarkt.

 Elfi Cremer steht seit 1985 auf dem Weihnachtsmarkt.

Elfi Cremer steht seit 1985 auf dem Weihnachtsmarkt.

Foto: lber

Goldbraun und knusprig sind sie, wenn Elfi Cremer sie aus dem Öl fischt. Wie genau das Mischungsverhältnis für die Zutaten ist, verrät die Jüchenerin nicht. "Familiengeheimnis", sagt sie und: "So hat meine Mutter schon Reibekuchen gemacht." Die der Familie Cremer sind bekannt, denn immerhin steht die kleine "Rievkooche-Bud" bereits seit 30 Jahren während der Adventszeit auf der Kölner Straße. Seit 2010 wird Elfi beim Braten und Verkaufen von einer Freundin unterstützt, denn in dem Jahr starb plötzlich ihr Mann, der bis dahin der "Reibekuchenchef" war. "Aufgeben wollte ich das Geschäft nicht", sagt die 57-Jährige. Allerdings nur das mit den Kartoffelpuffern. Denn während der Ehemann das Herzhafte anbot, war es Elfi, die in der "Zuckerbude" stand und Crèpes, Waffeln, Mutzen und Dampfnudeln verkaufte. Beides ging nicht mehr. Dreieinhalb Wochen Weihnachtsmarkt Dormagen - auf weiteren Märkten steht die Geschäftsfrau, die sonst als Angestellte arbeitet, nicht. "In der Zeit hier baue ich meine ganzen Überstunden ab", sagt sie und lacht.

Generationen habe sie innerhalb der 30 Jahre aufwachsen sehen. Und viele Stammkunden begrüßen sie nach einem Jahr Abstinenz mit den Worten: "Endlich sind Sie wieder da." Elfi Cremer selbst isst Reibekuchen auch nur während der Zeit in Dormagen. "Nicht jeden Tag, aber oft, und dann einen mit Rübenkraut und einen mit Apfelmus", erzählt sie. Allerdings danach keine mehr. "Dann habe ich für ein Jahr genug davon", sagt sie. Neben Reibekuchen gibt es bei ihr auch eine deftige Erbensuppe, ebenfalls nach altem Hausrezept hergestellt. Die macht sie schon viele Wochen vor Marktbeginn fertig und friert sie in fünf Liter Eimern ein. Der Weihnachtsmarkt schließt am Sonntag Abend, Elfi Cremer erst am Montag. Dann heißt es wieder warten...

(goe)
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