Dormagen SG Zons stärkt Sportangebot für Flüchtlinge

Dormagen · Sachliche Diskussion über einen Standort für 100 Flüchtlinge bei der Bürgerversammlung in Zons.

 Stadt, Vereine und Bürger sprachen sich in Zons für eine Flüchtlingsunterkunft auf dem Tennenplatz (oben links) aus.

Stadt, Vereine und Bürger sprachen sich in Zons für eine Flüchtlingsunterkunft auf dem Tennenplatz (oben links) aus.

Foto: Stadt

Auf dem Tennenplatz der Zonser Sportanlage soll in der zweiten Jahreshälfte für drei bis sechs Jahre eine Unterkunft für 100 Flüchtlinge entstehen - nach der Umwandlung des Sportplatzes in einen Kunstrasenplatz. Diese Pläne präsentierte Bürgermeister Erik Lierenfeld am Montagabend bei der Bürgerversammlung vor knapp 250 Besuchern in der Pfarrscheune Zons.

Zwar gibt es auch Überlegungen, den Bolzplatz im Osten der Anlage zu bebauen, jedoch favorisiert die Verwaltung nach Rücksprache mit den Vereinen die Lösung auf dem Aschenplatz. Viele Bürger sprachen sich für diese Variante aus. "Wir bevorzugen den Aschenplatz", erklärte SG-Zons-Vorsitzender Joachim Fischer, der die Flüchtlinge in sein Sportangebot einbeziehen möchte. Es gibt bereits ein Handball-Team mit Asylbewerbern.

"Die Flüchtlinge müssen untergebracht werden", erklärte Anwohner Karl Kress und lobte: "Die Verwaltung meistert diese große Aufgabe hervorragend." Sachlich diskutierten die Zonser über Sicherheitsbedenken, fehlende Kita-Plätze und die Verpflichtung zu Deutschkursen. "Die grundsätzlichen Sorgen kann ich verstehen, und natürlich sind unter den Flüchtlingen nicht nur Engel", erklärte Lierenfeld: "Für Dormagen kann ich nur sagen, dass es bisher keine üblen Vorkommnisse gab." Die Stadt werde auch Werte vermitteln. Er forderte zu Begegnungen mit den neuen Nachbarn auf: "Lassen Sie uns gemeinsam den Flüchtlingen unseren Alltag erklären und sie einbeziehen."

Der Bürgermeister räumte mit einigen Gerüchten auf: Wer der Stadt ein Grundstück für eine Unterkunft zur Pacht anbiete, bekomme kein Vermögen, sondern nur die Kosten des Grundstücks. Die Stadt prüfe verschiedene Flächen, aber zum Beispiel sei eine Wohnbebauung in Gewerbegebieten wegen Lärmschutz schwierig. Und er habe Flüchtlingen, die angeblich an der Supermarkt-Kasse nicht bezahlen wollten, den Einkauf auch nicht finanziert. Auch dass der Stadt nur 18 Flüchtlinge namentlich bekannt seien, wie über soziale Medien verbreitet wurde, sei Quatsch - ebenso dass die Stadt weit über Bedarf Unterkünfte baue: "Wir überprüfen die Prognose laufend und passen die Pläne immer an. Wir werden nur das bauen, was nötig ist", versprach er.

(NGZ)
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