Dormagen Sichere Jobs dank Kautschuk

Dormagen · Das Chemieunternehmen Lanxess weitet im Chempark Dormagen die Produktion von Kautschuk für Hochleistungsreifen um 15.000 Jahrestonnen aus. Rund 400 Mitarbeiter in drei Betrieben.

Der Leverkusener Chemiekonzern Lanxess startet eine weltweite Großoffensive auf dem Kautschukmarikt. Im Visier: Hochleistungs-Kautschuk Neodymium Butadien (Nd-PBR). Hinter diesem Technischen Begriff verbergen sich die Zutaten für Hochleistungs-Reifen. Die Jahresproduktion des synthetischen Kautschuk will Lanxess um 50 000 Jahrestonnen ausweiten. Allein in Dormagen wird die Produktion um 15 000 Tonnen pro Jahr auf 80.000 Tonnen, und damit die Kapazitätsgrenze der Anlage, gesteigert. Das Geheimnis der Erweiterung in Dormagen.

"Wir werden die nachgeschaltete Trocknungsmaschine komplett erneuern", so der Betriebsleiter der Anlage Wolfgang Krumbe. Das Unternehmen, weltweit führender Hersteller in diesem Bereich, investiert an den Standorten Dormagen, Orange (Texas,USA) und Cabo (Brasilien) rund 20 Millionen Euro. Krumbe: "Auf Dormagen entfällt ein signifikanter Teil." Der Betrieb mit 65 Mitarbeitern ist eines von drei Kautschuk-Produktionswerken im heimischen Chempark.

Insgesamt arbeiten nach Angaben von Lanxess-Pressesprecher Frank Grodtzki in der Dormagener Kautschuk-Produktion rund 400 der insgesamt 900 Lanxess-Mitarbeiter in Dormagen. "Wir gewinnen mit der Modernisierung deutlich an Wirtschaftlichkeit. Und das ist eine der wichtigsten Voraussetzung für die Sicherung des Standorts und der Arbeitsplätze", sagt Krumbe. Lanxess beliefert nahezu sämtliche namhaften Hertsteller von Hochleistungsreifen weltweit.

Dormagen ist die Kautschuk-Hochburg des Konzerns. Polybutadiene (synthetische) Kautschuke werden in Dormagen — damals noch unter Bayer-Flagge — seit 1963 hergestellt. Der gesamte Geschäftsbereich Performance Butadiene Rubbers, der synthetische Kautschuke für die Reifen- und Sportindustrie (Sportschuh-Sohlen, Golfbälle), aber auch für Förderbänder, Antriebsriemen und Kunststoffmodifizierungen herstellt, gehört zum Lanxess-Segment Performance Polymers, das in den ersten neun Monaten von 2009 einen Umsatz von 1,663 Milliarden Euro erzielte. Lanxess rechnet mit einem Wachstumspotenzial von zehn Prozent. Ohne die Erweiterungen bekäme der Konzern 2014 Lieferschwierigkeiten.

Die Europäische Union hat im November eine Verordnung zur Kennzeichnung von Reifen verabschiedet. Ziel ist der "grüne Reifen" mit weniger CO 2- und Geräuschemissionen. Dazu Lanxess-Vorstandsvorsitzender Axel C. Heitmann: "Die Kennzeichnung ist ein positives Beispiel, wie Umweltpolitik den Verbrauchern zu Gute kommt und gleichzeitig zu wirtschaftlichem Erfolg führen kann."

(NGZ)
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