Dormagen So soll Integration in Dormagen gelingen

Dormagen · Nach der Integrations-Konferenz entwickelt die Verwaltung aus den Ergebnissen Handlungskonzepte, die im Jugendhilfeausschuss diskutiert werden sollen. Ziel ist es, ein Unterstützungs-Netzwerk für Flüchtlinge zu bilden.

 Ehrenamtler helfen Flüchtlingen beim Spracherwerb - wie hier im Café Grenzenlos der Pfarre St. Gabriel in Delrath.

Ehrenamtler helfen Flüchtlingen beim Spracherwerb - wie hier im Café Grenzenlos der Pfarre St. Gabriel in Delrath.

Foto: L. Berns

Dass Integration mehr ist als schneller Spracherwerb, dass sich auch Flüchtlinge an geltendes Recht und an Gepflogenheiten halten und die Dormagener ihre neuen Nachbarn durch Begegnung kennen lernen sollen - das wurde bei der Bürgerversammlung in Hackenbroich deutlich. Dort informierte die Verwaltung auch über Integrationsleistung im "Welcome Center": "Wir lernen die Menschen kennen, bevor wir sie auf die Unterkünfte verteilen, zudem erhalten sie Grundkenntnisse in Sprache und Kultur", sagte Erster Beigeordneter Robert Krumbein. "Integration kann nur funktionieren, wenn beide Seiten mitmachen", so Bürgermeister Erik Lierenfeld.

Handlungskonzept Im Jugendhilfeausschuss (JHA) hat die Verwaltung erste Ergebnisse aus der Integrations-Konferenz "Vom Flüchtling zum Nachbarn" präsentiert, bei der 180 Fachleute über Vernetzung und den Weg zur Integration beraten haben. Die Stadt entwickelt ein Handlungskonzept, das Ankommen, Wohnen, Sprache und einzelne Lebensbereiche berücksichtigt. "Da möchten wir als JHA bei der Entstehung mitreden, nehmen Sie uns ruhig in die Pflicht", forderte Ausschussvorsitzender Jo Deußen (CDU) die Verwaltung zur engen Einbindung der Politiker und Vertreter der Jugendhilfe-Träger auf.

Empfehlungen Grundsätzlich forderten die Teilnehmer mehr Ressourcen (Personal, Räume, Materialien), weitere Sprach-Kurse für die Flüchtlinge, eine bessere Vernetzung aller Hilfsangebote und einen Ansprechpartner bei der Verwaltung für Ehrenamtler und Unternehmen. Krumbein dämpfte jedoch Erwartungen: "Ein einziger Ansprechpartner wird sicher nicht alle Facetten bearbeiten können." Mit der neuen "Integreat App" der Stadt sind bald die einzelnen nötigen Schritte für Flüchtlinge und Helfer individuell abrufbar. Weitere Empfehlungen: Mutter-Kind-Gruppen für Flüchtlinge flächendeckend anbieten, Ehrenamtliche qualifizieren, Supervision ausbauen, jungen Flüchtlingen in der Phase des Wartens bereits Praktika und Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen.

Unterbringung Die Verwaltung hatte in Hackenbroich erneut den Fahrplan für die nächsten Flüchtlingsunterkünfte vorgestellt, wie er am Donnerstag im Hauptausschuss (17.30 Uhr, Ratssaal) beraten wird. Bereits beauftragt sind Unterkünfte an der Kieler Straße (Welcome Center), am Sportzentrum Horrem, am Sportplatz Delhoven, an der Marie-Schlei-Straße in Nievenheim und Auf'm Pohlacker in Rheinfeld. Als nächste stehen die Standorte südlich der Bahnstraße in St. Peter, an der Conrad-Schlaun-Straße in Nievenheim, an der Sportanlage in Hackenbroich und an der Sportanlage Zons zur Beratung an. Wie Lierenfeld erklärte, hoffe die Stadt, dass 2016 nur diese neun Standorte der 15 vorgesehenen umgesetzt werden müssen. An 10. und 11. Stelle wären Gohr und Straberg an der Reihe.

(NGZ)
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