Dormagen SPD will mit konkreten Maßnahmen das Handwerk weiter stärken

Dormagen · Die offene Fraktionssitzung der SPD Dormagen trug den Titel "Die Zukunft von Handwerk und Mittelstand" und drehte sich in einer Podiumsdiskussion mit Experten um verbesserte Rahmenbedingungen und konkrete Maßnahmen, mit denen die Stadt Dormagen - und die Ratsfraktionen - Mittelständler unterstützen können. Denn eins machte Felix Kendziora, Vizepräsident des Westdeutschen Handwerkskammertags, deutlich: "Wir müssen dringend die Voraussetzungen, die Arbeitsbedingungen, die Ausbildung und Karrierechance für Handwerksmeister besser aufstellen." Sonst herrsche Fachkräftemangel und ein Ungleichgewicht. "Das Elternhaus ist der Schlüssel, um eine Entscheidung für eine Handwerks-Karriere statt eines Studiums zu unterstützen."

 Sprachen übers Handwerk (v.l.): Felix Kendziora, Jörg Buschmeyer, Rainer Thiel, Michael Bison, Jürgen Steinmetz, Paul Neukirchen, Bernhard Schmitt.

Sprachen übers Handwerk (v.l.): Felix Kendziora, Jörg Buschmeyer, Rainer Thiel, Michael Bison, Jürgen Steinmetz, Paul Neukirchen, Bernhard Schmitt.

Foto: Ati

Mehr als zwei Stunden diskutierte die SPD unter Moderation von Detlev Zenk mit ihren Gästen über Möglichkeiten, Handwerksbetriebe besser zu unterstützen. Landtagsabgeordneter Rainer Thiel, SPD-Sprecher in der Enquetekommission des Landtags zur Zukunft des Handwerks, stellte einige Handlungsempfehlungen dieses zwei Jahre tagenden Gremiums vor: vom Azubi-Ticket - wie das Semester-Ticket der Unis - über Digitalisierungs-Hilfe bis zur Förderung des Meisterlehrgangs wie beim Bafög. "Wir müssen das Handwerk auch finanziell besser stellen", forderte er.

IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz ("Wir müssen gegen den zu starken Akademisierungstrend mit Anreizen gegensteuern") und Kreishandwerkerschafts-Geschäftsführer Paul Neukirchen betonten die Notwendigkeit eines besseren Images des Handwerks: "Wir müssen die Chancen der Selbstständigkeit mehr herausstellen." "Wir wollen die Empfehlungen auf konkrete Maßnahmen zur Stärkung des Handwerks in Dormagen abklopfen", sagte SPD-Fraktionschef Bernhard Schmitt. Die Fraktion werde das regelmäßig aufrufen.

Tischlermeister Jörg Buschmeyer aus St. Peter erklärte, dass er durch gute Kontakte zu Schulen keine Probleme habe, aus Praktikanten, künftige Auszubildende zu gewinnen. "Für mich ist eine Betriebs-Erweiterungsmöglichkeit wichtig", sagte er. Wirtschaftsförderer Michael Bison meinte: "Wir wollen mehr Flächen entwickeln, würden uns aber bei Brachflächen-Reaktivierung mehr Hilfe vom Land wünschen."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort