Interview: Serie Dormagener Spezialisten Spielzeugwelten aus BanBao-Steinen

Dormagen · Der dänische Marktführer Lego hat bei seinen Bauklötzchen hat einen großen Konkurrenten aus Asien bekommen. Der Verteiler der BanBao-Produkte für den gesamten deutschsprachigen Raum sitzt in Top West: die Firma Kriba.

Wer die Räume der Firma Kriba an der Kieler Straße betritt, fühlt sich in seine Kindheit zurückversetzt. Ritterburgen gibt es da, Rennautos, einen Bauernhof mit Tieren - alles zusammengefügt aus farbigen Klötzchen, die an den Klassiker Lego erinnern. Doch die Bausteine gehören zur Spielzeugmarke BanBao und stammen von Legos Konkurrenten aus Asien. Einziger Distributeur der Produkte für den Markt im deutschsprachigen Raum (mit der Schweiz und Österreich) ist die Kriba GmbH in Dormagen.

Die Marke sei mittlerweile weltweit sehr erfolgreich und habe sich innerhalb kürzester Zeit auch auf dem deutschen Markt etabliert, berichten die Kriba-Geschäftsführer Udo (52) und Sabine Krins (50). Vorbereitet wurde der Verkaufsstart hierzulande schon ab 2009, doch offiziell ging es erst Anfang 2012 los. Seitdem ist das BanBao-Segment einer von vier Geschäftsbereichen der Kriba GmbH - neben Haushaltswaren aus Kunststoff, Guardini-Backformen und größerem Spielzeug für den Außenbereich (Starplast).

Zum Erfolgsrezept gehört der Verkauf der Bausteine vorwiegend über große SB-Warenhäuser und Discounter. "Das Ziel war, die Marke am Markt schnell bekannt zu machen", erklärt Udo Krins. Da sei die Kooperation mit den großen Handelsketten sehr hilfreich. "In den vergangenen zwei Jahren haben Endverbraucher viele hunderttausend Packungen unserer Linien gekauft, das Feedback und die Resonanz sind ausgezeichnet", bilanzieren die Kriba-Verantwortlichen.

Ein weiterer Faktor, der den Verkauf ankurbelt, sind die vergleichsweise niedrigen Preise. Die günstigsten Produkte kosten weniger als zwei Euro. "Damit ermöglichen wir auch Menschen mit geringerem Einkommen den Kauf", sagt Udo Krins, der den Bauklötzen bei der Entwicklung von Kindern eine nicht unwesentliche Rolle zuschreibt: "Das selbständige Zusammensetzen der Bausätze fördert die Motorik und die Kreativität", urteilt der Geschäftsführer.

"Unsere vier Kinder haben auch mit BanBao-Steinen gespielt", berichtet Sabine Krins. "Meine drei auch", fügt Anja Heups hinzu, die seit elf Jahren im Unternehmen ist und die Projektleitung für den BanBao-Vertrieb übernommen hat. Am Beispiel eines Rennwagens zeigt sie, dass mit den bunten Steinen sogar interaktives Spielen möglich ist. Mit dem iPad kann eine App zu dem Spielzeug heruntergeladen werden, und schon eröffnen sich virtuell zusätzliche Möglichkeiten: Das Auto kann zum Beispiel auf eine Rennstrecke geschickt werden oder taucht in dreidimensionalen Ansichten auf dem Bildschirm auf. "Wir verknüpfen bei den BanBao-Sachen Traditionelles mit Modernem", resümiert Udo Krins.

Das Konzept geht auf. Das seit 1995 in Dormagen ansässige Unternehmen (früher an der Kölner Straße, seit 2000 in Top West) beschäftigt inklusive Teilzeitkräften 20 Mitarbeiter und verzeichnet laut Udo Krins ein schnelles Wachstum. Die Bausteine kommen auf dem Seeweg nach Deutschland. Zwischengelagert werden sie in Neuss - an der Moselstraße und im Taubental.

(NGZ)
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