Dormagen SSV Delrath erhält Wunsch-Kunstrasen

Dormagen · Der Sportausschuss stimmte in seiner jüngsten Sitzung dem Einbau des vom Verein favorisierten Systems mit Spiralfasern und Kork-Sand-Verfüllung zu. Damit können voraussichtlich sogar bis zu 100.000 Euro gespart werden.

 Olaf Temp und seine Mitstreiter beim SSV Delrath können sich freuen. Ihr alter Aschenplatz wird nächsten Sommer durch modernen Kunstrasen ersetzt.

Olaf Temp und seine Mitstreiter beim SSV Delrath können sich freuen. Ihr alter Aschenplatz wird nächsten Sommer durch modernen Kunstrasen ersetzt.

Foto: aTI

Ein paar Bedenken gab es schon. "Für den vom SSV Delrath favorisierten Kunstrasenbelag liegen uns noch keine Erfahrungswerte zum Zustand nach einer Langzeitnutzung vor", merkte Andreas Buchartz (CDU) an. "Wenn die Ersparnis nicht sehr hoch ist, sollten wir vielleicht doch lieber auf ein teureres, aber schon bewährtes System zurückgreifen", ergänzte Gerrit Burdag, sachkundiger Bürger der SPD. Letztendlich aber gab es im Sportausschuss ein einhelliges Votum, den Sportplatz des SSV Delrath mit genau dem Kunstrasen auszustatten, den der Verein bevorzugt, wie dessen Vorsitzender Olaf Temp deutlich gemacht hatte. Schöner Nebeneffekt: Statt der veranschlagten 600.000 Euro reicht dafür wahrscheinlich eine Investition in Höhe von 500.000 Euro aus.

Der Vereinschef, der sich nach eigener Aussage diverse Kunstrasenplätze in der Region angesehen hat, war von dem in Köln-Poll am meisten angetan, und diese Kunstrasenvariante soll nun auch Pate stehen für den Neubau in Delrath. Der SSV wird demnach künftig auf einem Platz mit Spiralfaserbelag, Kork-Sand-Verfüllung und Drainagerinnen zur Entwässerung spielen. "Dieses Modell ist nicht nur vergleichsweise günstig, es lässt sich auch schnell umsetzen. Und es ist für uns als Verein leichter zu pflegen als andere Ausführungen", argumentierte Temp im Ausschuss. Die Kork-Sand-Verfüllung muss nach einer gewissen Zeit erneuert bzw. aufgebessert werden, allerdings wahrscheinlich nur alle paar Jahre.

Den Nachteil, dass die Haltbarkeit der relativ neuen Spiralfaser-Variante noch nicht klar beurteilt werden kann - in Poll wird erst seit vier Jahren auf dem Belag gespielt - nahmen schließlich alle Beteiligten im Gremium in Kauf. Dazu hatte sicher auch die Stellungnahme von Bernd Lewerenz vom städtischen Sportservice beigetragen. "Schlimmstenfalls spielt der SSV Delrath in ein paar Jahren auf einem schlechten Platz", hatte Lewerenz gesagt - und damit offenbar auch die risikobewusstesten Ausschussmitglieder überzeugt. Temp und seine Mitstreiter hoffen nun, dass das Projekt bis nächsten Sommer verwirklicht ist.

Die Mittel dafür sind im Stadtetat 2018 bereits vorgesehen, hatte Kämmerin Tanja Gaspers mitgeteilt. Seinen vorgesehenen Eigenanteil will der Verein laut Temp vorwiegend mit Muskelkraft stemmen, um die Club-Barschaften weitgehend für weitere wichtige Vereinszwecke vorhalten zu können. "Das Abtragen der Asche und Pflasterarbeiten möchten wir jedenfalls selbst übernehmen", kündigte er im Gespräch mit unserer Redaktion an.

Vor gut einer Woche hatten die Delrather Sportler mit dem Fällen von Bäumen auf dem Gelände begonnen. "Das war zwar eine Heidenarbeit, hat aber Spaß gemacht", berichtete Temp. Zur Unterstützung sei sogar ein Ex-Trainer des SSV aus der Eifel angereist. Nach Informationen unserer Redaktion ist die Beseitigung des Grüns indes nicht bei allen Einwohnern im Ort auf Zustimmung gestoßen. Teils gab es wohl verärgerte Reaktionen und Unverständnis. Das war auch am Rande der Sitzung des Planungsausschusses geäußert worden.

(ssc)
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