Dormagen Stadt bringt Asylbewerber im Hotel unter

Dormagen · Die Zahl der Flüchtlinge steigt, zurzeit sind es 802 im Stadtgebiet Dormagen, davon 350 in den beiden Notunterkünften. Die 452 Asylbewerber sind in sechs Wohnheimen, 17 Wohnungen - und drei von ihnen auch im Hotel - untergebracht.

Kosten für Flüchtlinge: Die wichtigsten Antworten
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Unabhängig von beschleunigten Asylverfahren wird mit einem weiteren Anstieg der Flüchtlingszahlen gerechnet: Zurzeit leben insgesamt 802 Flüchtlinge in Dormagen. Die Stadt rechnet bis März mit 1200, bis Mitte 2016 sogar mit bis zu 1500 Flüchtlingen, wie Bürgermeister Erik Lierenfeld Anfang Oktober prognostizierte. Für diese muss die heutige Zahl an Unterkünften fast verdoppelt werden.

Von den 802 Flüchtlingen leben 350 in den beiden Notunterkünften des Landes, das zu 100 Prozent die Kosten übernimmt, in der Turnhalle an der Beethovenstraße (150) und dem ehemaligen Bayer-Wohnheim Am Wäldchen (200). Deren Belegung wird immer wieder ausgetauscht, da die Flüchtlinge dort nur wenige Tage und Wochen bleiben - nur so lange, bis sie für ein Asylverfahren registriert sind und auf andere Einrichtungen verteilt werden. Bisher waren das höchstens drei Monate, bald könnten das bis zu sechs Monate in der Erstaufnahmeeinrichtung sein.

Diese Menschen helfen Flüchtlingen
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Diese 350 Flüchtlinge kommen aus der Aufnahmestelle im Berufsbildungszentrum in Grevenbroich, wo sich der Rhein-Kreis Neuss im Auftrag des Landes um die Erstregistrierung, die medizinische Untersuchung und Impfung kümmert.

Mehr Integrationsarbeit ist für die dauerhaft in Dormagen lebenden Asylbewerber gefragt, die Dormagen zugewiesen werden und die mindestens bis zum Abschluss des Verfahrens bleiben. Deren Kosten trägt das Land bisher zu 35 Prozent, Tendenz steigend. 380 der 452 Asylbewerber sind in sechs städtischen Wohnheimen in Rheinfeld (3), Hackenbroich (1) und Delrath (2), darunter das frühere SVGD-Verwaltungsgebäude am Kirschfeld, untergebracht. 69 der übrigen 72 Asylbewerber leben in 17 von der Stadt angemieteten Wohnungen, drei übergangsweise in Hotelzimmern. "Das ist die Ausnahme und nur für kurze Zeit, bis Wohnung oder Heimplatz zur Verfügung stehen", sagte Stadtsprecher Harald Schlimgen.

Was ist was - Begriffe zum Thema Flüchtlingsunterkünfte
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Gestern hat sich die Verwaltung mit den größeren Wohnungsgesellschaften getroffen, um Möglichkeiten der Unterbringung zu überprüfen. "Innerhalb der nächsten Zeit werden sie der Stadt eine Übersicht über in Frage kommende Objekte vorlegen", erklärte Schlimgen.

So viele Flüchtlinge mussten die Städte 2014 neu aufnehmen
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Im Hauptausschuss am 27. Oktober wird die Verwaltung über die Gespräche mit der Bezirksregierung über eine mögliche zentrale Landeseinrichtung für 500 bis 800 Flüchtlinge am Wahler Berg berichten. "Bis dahin klären wir, welche konkreten Einrichtungen zu der Landesaufnahmestelle gehören und wie die Flüchtlinge dort baulich und von der Betreuung her untergebracht würden", erklärte der Erste Beigeordnete Robert Krumbein. Noch sei nichts festgelegt. Die Verwaltung wird im Hauptausschuss eigene Grundstücke benennen, auf denen kurz- und mittelfristig dezentrale Unterbringungen für Asylbewerber gebaut werden könnten.

(NGZ)
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