Dormagen Stadt sucht Manager für Fahrzeugpool

Dormagen · Die Verwaltung wird ihr Mobilitätskonzept anschieben. Dafür stehen 824.000 Euro an EU-Fördermitteln in Aussicht. Damit soll ein Dienstleister gesucht werden, der den Fahrzeugpark organisiert und für mehr Elektromobilität sorgt.

Vor sechs Jahren startete die Stadt mit einer Fahrdatenerhebung und mit ersten Wirtschaftlichkeitsberechnungen ins Thema Mobilität. Sechs Jahre später wird es ganz konkret, denn die Aussichten sind ausgesprochen gut, dass Dormagen aus einem EU-Fördertopf 824.000 Euro erhält. Damit soll der Fahrzeugpool des Konzerns Stadt über eine Dispositionssoftware organisiert und von einem externen Carsharing-Anbieter betrieben werden. Der sorgt auch für die Bereitstellung von Elektrofahrzeugen.

Im März vergangenen Jahres folgte die Stadt einem Projektaufruf "Kommunaler Klimaschutz" des damaligen Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz. "Unsere Projektskizze kam gut an", sagt Beigeordnete Tanja Gaspers, "und uns wurde die Förderwürdigkeit in Aussicht gestellt. Wir müssen derzeit noch ein paar Hausaufgaben erledigen und die Qualifizierungsphase abschließen." Sobald es dann ein abschließendes Ja gibt, "werden wir die Ausschreibung veröffentlichen". Weil es um ein sehr umfassendes Projekt geht, herrscht im Rathaus die Meinung, dass ein Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsgutachten zur Umstellung des städtischen Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge nicht notwendig ist. Dieses hat die Ratsfraktionsgemeinschaft Freier demokratischer Bund/Ein Herz für Dormagen für den Planungsausschuss beantragt. Die Ratsfraktion hatte ferner um eine Bestandsaufnahme der Ist-Situation zu diesem Thema gebeten und um realistische Optionen für den Weg der Stadt in die Elektromobilität.

Der städtische Fuhrpark inklusive der Technischen Betriebe umfasst nach Angaben der Verwaltung rund 160 Fahrzeuge, wovon der überwiegende Anteil Nutzfahrzeuge sind. Schon heute nutzen Mitarbeiter ihren privaten Wagen für Dienstfahrten, mit 20 Fahrzeugen werden zusätzlich rund 120.000 Kilometer im Jahr gefahren. "Das wird es künftig nicht mehr geben", kündigt Gaspers an. Denn es ist geplant, dass der künftige Carsharing-Dienstleister bis zu 24 Elektrofahrzeuge zur Verfügung stellen wird. "Sicherlich wird das erst ab 2019 der Fall sein." Dann wird auch eine private Nutzung dieser Dienst-Fahrzeuge "gegen Kostenerstattung in den nicht ausgelasteten Zeiten" möglich sein, insbesondere abends und am Wochenende. Aber auch Dritte können durch Kooperationen mit anderen Behörden und Betrieben in der Nähe des Ratausstandortes davon profitieren.

Für den kommenden Wandel des städtischen Fuhrparks wird es neue Ladestationen geben, so genannte Wallboxen, die es im privaten Rahmen auch für die heimische Garage gibt. Für das Parkhaus Nettergasse sind 16 Stück vorgesehen. Neu werden Pedelecstationen, am Technischen Rathaus, an der Radstation am Bahnhof und am Rathaus, sein.

(schum)
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