Dormagen Stadt wirbt mit Netz-Kampagne um Studenten

Dormagen · Internetportal wurde mit Bordmitteln gestaltet. An den Aussagen dort gibt es Kritik bei Facebook.

 Stadt-Mitarbeiter Jonathan Eisenkrätzer hat die Kampagne konzipiert und für dieses Projektfoto sein Badezimmer zur Verfügung gestellt.

Stadt-Mitarbeiter Jonathan Eisenkrätzer hat die Kampagne konzipiert und für dieses Projektfoto sein Badezimmer zur Verfügung gestellt.

Foto: Stadt

Seit vergangenem Donnerstag ist die Stadt mit einer neuen Plattform im Internet präsent, auf der sie gezielt Studenten aus Köln und Düsseldorf anspricht, die auf Wohnungssuche sind. "Du willst mehr Wohnraum für dein Geld? Dann ab nach Dormagen" heißt der Slogan, den der Mitarbeiter im Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit, Jonathan Eisenkrätzer, entworfen hat. Der Spieler des Handball-Zweitligisten TSV Bayer hat für die pfiffige Fotoumsetzung sein Badezimmer zur Verfügung gestellt. "Ein tolles Projekt, das mit Bordmitteln umgesetzt wurde", freut sich Stadtsprecher Harald Schlimgen. Schon 7000 Menschen seien so angesprochen worden. Allerdings sind die Reaktionen auf der Kommunikationsplattform Facebook unterschiedlich. Neben zustimmenden Reaktionen gibt es auch Kritik.

Der Dormagener Alexander Danic findet den Slogan "unangebracht. Wohnen als Single ist hier fast unbezahlbar". Ähnlich äußert sich Ariane Skroblin-Wrotny: "Nett. Aber wo findet man denn bezahlbare Wohnungen beispielsweise für Singles, ohne gleich Mitglied einer Genossenschaft zu werden?" Nadine Nicole kommentiert via Facebook: "Die Mietpreise in Dormagen sind vergleichbar mit Düsseldorf und anderen Großstädten. Junge Menschen können sich kaum eine erste eigene Wohnung finanzieren, obwohl sie arbeiten gehen." Für diese These ist Lisa Killmann ein gutes Beispiel. Die 19-Jährige hat nach langer Suche eine 25 Quadratmeter große Ein-Zimmer-Wohnung gemietet für 340 Euro warm. "Ich habe vier Monate gesucht, richtig zufrieden bin ich nicht. Aber mehr kann ich nicht zahlen." Sie hörte von Vermietern oft: "Auszubildende oder junge Leute nehmen wir nicht."

"Mit dieser Internetplattform setzen wir einen Auftrag des Stadtrates um", sagt Schlimgen. Junge Leute aus den benachbarten Metropolen sollen umworben werden: "Dabei zählt bezahlbarer Wohnraum als wichtiges Argument." Grundlage ist ein Antrag der CDU, die die Idee von einem Campus Dormagen entwickelt hat. Vorrangig im verkehrsgünstig gelegenen Horrem sollen Studenten preisgünstig wohnen können. Wer die Adresse www.wohnenindormagen.info anklickt (oder über die Internetseite der Stadt dorthin gelangt) findet günstige Wohnungsangebote. Aktuell sind es 25. Ferner gibt es dort Links zu Immobilienportalen. In einem zweiten Schritt sollen gezielt junge Familien beworben werden, die in Dormagen heimisch werden sollen.

(schum)
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