Dormagen Stadtradeln für besseres Klima gestartet

Dormagen · Mehr als 200 Dormagener legen ihre gewohnten Strecken in den kommenden drei Wochen gezielt mit dem Fahrrad zurück. Weitere Teilnehmer können sich jederzeit nachmelden.

"Radeln für ein gutes Klima" - unter diesem Motto schwingen sich in den kommenden drei Wochen mindestens 239 Dormagener täglich aufs Rad, um kräftig CO2 zu sparen. Dormagen macht in diesem Jahr zum vierten Mal beim "Stadtradeln" mit. "Im ersten Jahr haben wir mit 120.000 Kilometern bisher die beste Leistung erzielt", berichtet Peter Tümmers Fahrradbeauftragter der Stadt. "Im zweiten Jahr waren es wegen des Pfingststurms weniger, und letztes Jahr haben wir das Stadtradeln im Herbst gemacht - wir hoffen, dass sich in diesem Jahr die Kilometerzahl von 2013 wiederholen oder sogar übertreffen lässt." Mitmachen kann jeder, auch eine Anmeldung während der laufenden Aktion ist möglich und sogar erwünscht.

"Stadtradel-Star" und somit gutes Beispiel in diesem Jahr ist der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Carsten Müller, der pünktlich zum Startschuss am Samstagmorgen auf dem Rathausplatz von dem stellvertretenden Bürgermeister Hans Sturm seine Urkunde überreicht bekam. "Drei Wochen lang muss mein kleiner roter Flitzer stehenbleiben", sagt Müller und lacht. "Und das, obwohl er mir so häufig bei schlechtem Wetter einredet, dass er die bessere Wahl sei - und gewinnt." Doch diese Chance gibt er dem Volkswagen Up in den kommenden drei Wochen gar nicht erst: "Den Schlüssel habe ich abgegeben, damit ich nicht in Versuchung komme. Meine Frau wird wohl häufiger mit dem Wagen unterwegs sein. Denn ich fahre mit dem Rad. Bei Wind und Wetter, die passende Kleidung habe ich auf jeden Fall." Er sieht den Umstieg auf den Drahtesel als persönliche Entschleunigung. "Die Termine müssen jetzt anders gelegt werden, denn mit dem Fahrrad bin ich nicht so schnell. Ich gewinne dadurch aber auch Zeit für mich, die ich zum Nachdenken nutzen kann. Ich bin gespannt, wie es wird - vor allem an Tagen, an denen ich morgens aufstehe und es Bindfäden regnet. Und ich bin gespannt darauf, wie viele Kilometer da zusammenkommen. n."

Tümmers und der Klimaschutzbeauftragte Dennis Fels betonen aber: "Es geht nicht vorrangig darum, zu gewinnen, sondern darum, sein Verhalten zu überdenken und durch das Umsteigen von dem Auto auf das Fahrrad einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten." So wurden in den Jahren 2013 bis 2015 jeweils 16.025, 15.736 und 13.481 Kilogramm Kohlenstoffdioxid vermieden.

Neben Einzelfahrern, Vereinen und Gruppen macht auch ein Team aus der Stadtverwaltung mit. "Wichtig ist, dass alles gut geht und sich niemand verletzt", betont Tümmers. Deshalb ist die Polizei ein wichtiger Partner, denn einige Beamten waren beim Start vor Ort, um auf Gefahren für Radfahrer im Straßenverkehr aufmerksam zu machen und zur Vorsicht zu mahnen. Ebenfalls ein wichtiger Kooperationspartner ist der ADFC, der das Stadtradeln nicht nur mit Informationen, sondern mit echter Manpower unterstützt. "Die Radler sind jederzeit bereit, Touren zu organisieren und auch Nicht-Mitglieder mitzunehmen", so Tümmers.

(NGZ)
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