Dormagen "Strabi" wird zum Natur- und Freizeitareal

Dormagen · So groß wie 400 Fußballfelder ist das Gebiet an der Straberg-Nievenheimer Seenplatte, für das die Stadt ein Zukunftsprojekt entwickelt. Im nächsten Jahr wird dafür ein erstes Freizeitkonzept in Auftrag gegeben.

Dormagen: "Strabi" wird zum Natur- und Freizeitareal
Foto: Hammer Linda

Der Straberg-Nievenheim See als ein großes Natur- und Freizeitareal mit überregionaler Bedeutung? Das ist mehr als reine Zukunftsmusik. Das, was vor über einem Jahr durch einen Antrag der FDP angestoßen wurde, ist heute schon so konkret, dass ein "zukunftsweisendes Freizeit- und Naherholungskonzept", wie es im Rathaus genannt wird, Bestandteil bei der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans werden soll. Damit hätte ein solches Projekt eine beachtliche Hürde genommen. Hinzu kommt, dass inzwischen auch ein Gutachten zur Flora und Fauna in diesem Gebiet vorliegt und im nächsten Jahr von einem externen Fachbüro "ein erstes grobes Freizeitkonzept entwickelt werden soll", sagt Stadtplaner Gregor Nachtwey. Er nennt die Seenplatte einen "Nukleus", weil es die geografische Mitte Dormagens ist.

Die Liberalen haben damals nur an eine Verbindung der Seenplatte am "Strabi" und dem Tannenbusch gedacht. Parteivorsitzender Torsten Günzel nannte die stark frequentierte Freizeitanlage "Ketteler Hof" in Haltern am See als Beispiel dafür, wie eine an Kinder und Familien orientierte Freizeitnutzung aussehen könnte. Ganz neu waren solche Überlegungen nicht. Denn schon bei der Eröffnung der Wassersportanlage "Wakebeach 257" hatte der damalige Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann das Potenzial des Areals erkannt und von Entwicklungsmöglichkeiten gesprochen. Er nannte ein See-Restaurant und Übernachtungsmöglichkeiten, er sprach auch von Ferienhäusern.

Zwei Jahre später gehen die Überlegung viel weiter, sie sind strategischer geworden. "Wir wollen so etwas nicht als Solitär ansehen, sondern als eine Verknüpfung einzelner Bereiche, die so zu einem großen Gewinn für die Stadt wird", sagt Nachtwey. So soll ein solches Freizeit- und Naherholungskonzept am "Strabi" in die bestehenden Kultur- und Freizeitnutzungen eingebunden werden, wie sie mit dem Kloster Knechtsteden, dem Tannenbusch oder der Altstadt in Zons bestehen. Geographisch soll es von Ost nach West führen. Inzwischen liegt ein gut 36.000 Euro teures Gutachten des Rhein-Kreises vor, das von der Bezirksregierung gefördert wurde und eine Bestandsaufnahme und Bewertung der Schutzwürdigkeit von Flora und Fauna auf dieser rund 283 Hektar großen Fläche zum Inhalt hat - so groß wie 400 Fußballfelder. Klar ist, dass der nord-östliche Teil der Seenplatte, also dort, wo bereits die Wakeboard-Anlage mit Erfolg läuft, als Freizeitbereich in Frage kommt, und der östliche Teil, alsozwischen L 380 und K 12 als schützenswertes Naturareal klassifiziert wird. Mit-Initiator Torsten Günzel ist zufrieden: "Das Thema ist auf einem guten Weg. Zusätzlich zu den guten Angeboten wünschen wir uns aber weiterhin ein größer angelegtes Freizeitareal wie in Haltern. Dafür sollten die Rahmenbedingungen für potenzielle Investoren geschaffen werden, beispielsweise durch Kanalanschlüsse. Auch der Tannenbusch sollte weiterentwickelt werden."

(schum)
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