Dormagen Studenten planen das neue Zuhause der DLRG

Dormagen · Auf der Suche nach einem neuen Domizil erhält die Dormagener DLRG die Unterstützung von 15 Düsseldorfer Architekturstudenten.

"Manchmal", sagt Jörg Dittmar und schmunzelt, "manchmal hat Facebook auch sein Gutes." Der Pressesprecher der Dormagener Lebensretter ist einfach nur glücklich darüber, welche Dynamik die Suche der DLRG nach einem neuen Zuhause bekommen hat. Denn in diesem sozialen Netzwerk hat sie unter ihren über 600 Mitgliedern eine Suchanfrage nach einem Architekten gestellt. Der sollte bei der Planung einer Fahrzeughalle samt Räumen behilflich sein. Es kam aber viel besser: "Ein ehemaliges Mitglied von uns, das in Düsseldorf Architektur studiert, sah die Suchanzeige und sprach seinen Dozenten an", erzählt Dittmar. Mit dem Ergebnis, dass 15 Studenten der Peter-Behrens-School of Architecture der Hochschule Düsseldorf sich diesem Projekt, das ein Kostenvolumen bis zu einer halben Millionen Euro haben kann, annehmen. "Wir bekommen dann im Februar 15 Entwürfe und Modelle vorgelegt - das ist wie ein Sechser im Lotto für uns."

Seit Jahren besteht bei den Lebensrettern der Bedarf für einen eigenen Standort. Bislang sind sie im Stadtgebiet verstreut, selbst in Neuss gibt es eine Unterkunft. Endlich soll alles zusammengeführt werden. Dabei werden sich die ursprünglichen Hoffnungen nicht erfüllen, dass ein neues Zuhause im Jubiläumsjahr fertig ist. Vor 75 Jahren wurde die Ortsgruppe in Dormagen gegründet. Immerhin, so weit sind die Vorplanungen gediehen: Der neue Standort steht fest und soll auf der Wiese zwischen dem neuen Hallenbad "Sammys" und der Minigolfanlage sein. Es laufen bereits Gespräche zwischen der Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft Dormagen und der DLRG, ob diese das Areal kaufen soll, ob es per Erbpacht übertragen wird oder ob es noch eine andere Möglichkeit gibt. Im Rahmen dieser Gespräche sei es auch wichtig, "der SVGD auch mal einen Entwurf zeigen zu können".

Das alles kostet Geld, daher freut sich die DLRG, dass zunächst keine Kosten für die Entwürfe entstehen. "Das ist so", bestätigt Dittmar, er betont aber zugleich: "Wir freuen uns einfach, dass junge Menschen diese Planung machen und wir mit ihnen zusammenarbeiten können." Und die freuen sich, dass sie kein maximal kreatives Hotel auf Island planen, das nie gebaut wird, sondern an einem realen Projekt arbeiten können. In dieser Woche setzen sich die Architekturstudenten das erste Mal zusammen, um die Rahmenbedingungen und das Anforderungsprofil zu diskutieren. "Wir können jederzeit mitmischen", erklärt der Pressesprecher, "es gibt regelmäßige Termine an der Uni, bei denen wir als Gesprächspartner zur Verfügung stehen." Wichtig sei auch, dass das neue Domizil optisch mit dem Hallenbad harmoniert.

Die DLRG überlegt, ob sie eine Jury bilden soll, die am Ende über die Entwürfe befindet und die auch einen Gewinn auslobt. "Entschieden ist das noch nicht." Liegen die Modelle vor und gibt es eine Entscheidung, "dann müssen wir in die Kostenschätzung einsteigen." Die DLRG will die Finanzierung über Sponsoren, aus Fördertöpfen und aus Eigenmitteln stemmen.

(schum)
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