Dormagen Suche nach absoluter Mehrheit wird intensiver

Dormagen · Es waren etliche Meter, die führende Ratsmitglieder in den Hauptausschuss- und Ratssitzungen zum Ende des vergangenen Jahres zwischen den Stuhlreihen absolvierten. Es waren weniger Fitnessgründe, die dazu führten, als vielmehr Gespräche mit anderen Kollegen, um sie für die eigenen Ideen zu gewinnen. Denn es geht um Mehrheiten. Über eine solche verfügen die "Bürgerlichen" zwar im 45-köpfigen Stadtrat (inklusive Bürgermeister), doch diesem Bündnis aus CDU, Zentrum und FDP fehlt letztlich eine Stimme zur absoluten Mehrheit. Durch den Wechsel von Gerd Sräga von der SPD zur FDP kamen die Bürgerlichen diesem Ziel im vergangenen Herbst zwar näher, aber es reicht (noch) nicht. Ein Zustand, den ein Bündnis-Mitglied als "unbefriedigend" bezeichnet.

 Im Ratssaal herrschen keine klare Machtverhältnisse.

Im Ratssaal herrschen keine klare Machtverhältnisse.

Foto: lh

Den "Bürgerlichen" mit 22 Stimmen steht die SPD (15) gegenüber, die ihrerseits auf die zwei Stimmen der "angedockten" Fraktion Piraten/Die Linke setzen kann und in der Regel auch auf die Grünen (drei). Zu wenig, um aus sich selbst heraus gestalten zu können. Zünglein an der Waage sind neben Erik Lierenfeld, der die Bürgermeister-Stimme in die Waagschale werfen kann, die beiden Einzelratsmitglieder von Alfa und Ein Herz für Dormagen. Der wahrscheinlichste Partner wäre Ex-AfDler Markus Roßdeutscher (jetzt Alfa). Die Prognose dürfte nicht allzu gewagt sein, dass es in diesem Jahr intensivere Bemühungen auf Seiten der Bürgerlichen geben wird, eine absolute Mehrheit zu schmieden. Kein leichtes Unterfangen, weil eine Abstimmung innerhalb einer so heterogenen Gruppe nicht leichter wird. Die Themenvielfalt in 2016 wird die Kompromissfähigkeit der bürgerlichen Politiker testen.

(schum)
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